Schleimbeutelentzündung (Bursitis trochanterica)

Die Bursitis trochanterica, auch als Schleimbeutelentzündung der Hüfte bezeichnet, ist eine schmerzhafte Entzündung der Bursa trochanterica, die sich am äußeren Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens (Trochanter major) befindet. Dieser Schleimbeutel reduziert Reibung zwischen den Muskeln und Sehnen, die über das Hüftgelenk verlaufen. Die Erkrankung tritt häufig bei Frauen und älteren Menschen auf und ist oft mit Überlastung, Fehlbelastung oder anderen orthopädischen Erkrankungen verbunden.

Klassifikation von Bursitis olecrani

Die Bursitis trochanterica wird nach Ursache und Verlauf unterteilt:

  1. Akute Bursitis trochanterica: Plötzlich auftretende Entzündung, meist durch Überlastung oder Trauma bedingt.
  2. Chronische Bursitis trochanterica: Langandauernde oder wiederkehrende Beschwerden, oft durch wiederholte Reizungen verursacht.
  3. Aseptische Bursitis: Nicht-infektiöse Entzündung, häufig durch mechanische Reize oder Fehlstellungen.
  4. Septische Bursitis: Infektiöse Entzündung durch bakterielle Erreger, oft begleitet von Fieber und starken Schmerzen.
  5. Traumatische Bursitis: Verursacht durch Stöße, Prellungen oder repetitive Belastungen.

Ursachen von Schleimbeutelentzündung

Die Ursachen der Bursitis trochanterica können mechanische, entzündliche und infektiöse Faktoren umfassen:

  • Mechanische Reizung:
    • Wiederholte Bewegungen oder langanhaltender Druck auf die Hüfte, beispielsweise durch längeres Liegen auf einer Seite.
    • Überlastung durch intensive sportliche Aktivitäten wie Laufen oder Wandern.
  • Orthopädische Fehlstellungen:
    • Beinlängendifferenzen, X-Beine oder Fehlstellungen des Beckens, die zu einer Überlastung der Hüftmuskulatur führen.
  • Muskuläre Dysbalancen:
    • Überlastung oder Schwäche der Abduktorenmuskulatur, insbesondere des Musculus gluteus medius.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    • Rheumatoide Arthritis, Gicht oder andere systemische Entzündungen.
  • Traumatische Verletzungen:
    • Direkte Stöße auf die Hüfte oder Stürze, die den Schleimbeutel reizen.
  • Infektionen:
    • Eindringen von Bakterien in die Bursa durch Verletzungen oder Injektionen.

Symptome von Schleimbeutelentzündung

Die Symptome einer Bursitis trochanterica sind häufig charakteristisch und umfassen:

  • Lokale Schmerzen: Brennende oder dumpfe Schmerzen an der Außenseite der Hüfte, die oft in den Oberschenkel ausstrahlen.
  • Druckempfindlichkeit: Schmerzen bei Druck auf den Trochanter major, insbesondere beim Liegen auf der betroffenen Seite.
  • Bewegungseinschränkungen: Schmerzen bei bestimmten Bewegungen wie Gehen, Treppensteigen oder längeren Belastungen.
  • Schwellung und Rötung: Selten sichtbar, außer bei einer septischen Bursitis.
  • Nachtschmerzen: Verstärkte Beschwerden in Ruhe oder beim Liegen auf der betroffenen Seite.

Diagnose von Schleimbeutelentzündung

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt die Dauer und Intensität der Beschwerden, mögliche Überlastungen und Vorerkrankungen.
  • Körperliche Untersuchung:
    • Abtasten der Hüfte zur Lokalisation der Schmerzen und Beurteilung der Beweglichkeit.
    • Funktionstests wie der Faber-Test oder der Trendelenburg-Test zur Identifikation von Abduktorenschwächen.
  • Bildgebung:
    • Ultraschall: Darstellung von Flüssigkeitsansammlungen oder Entzündungen im Schleimbeutel.
    • MRT: Detaillierte Beurteilung der Weichteile und umliegenden Strukturen.
    • Röntgen: Ausschluss von knöchernen Veränderungen wie Arthrose.
  • Laboruntersuchungen:
    • Bluttests zur Bestimmung von Entzündungsmarkern oder Infektionen.
    • Punktion der Bursa zur Analyse bei Verdacht auf septische Bursitis.

Behandlungsmöglichkeiten von Schleimbeutelentzündung

Konservative Therapie

In den meisten Fällen kann die Bursitis trochanterica ohne chirurgischen Eingriff erfolgreich behandelt werden:

  • Ruhigstellung und Entlastung:
    • Vermeidung von Belastungen und Anpassung des Trainings oder der täglichen Aktivitäten.
  • Medikamentöse Therapie:
    • NSAR: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
    • Antibiotika bei infektiöser Bursitis.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Kräftigung der Hüftmuskulatur, insbesondere der Abduktoren.
    • Dehnung verkürzter Muskeln, um die Belastung des Schleimbeutels zu reduzieren.
  • Lokale Anwendungen:
    • Kältetherapie bei akuten Schmerzen und Entzündungen.
    • Wärmetherapie zur Entspannung der Muskulatur bei chronischen Beschwerden.
  • Injektionen:
    • Kortikosteroide zur schnellen Linderung von Entzündungen.

Operative Therapie

Bei anhaltenden Beschwerden oder Komplikationen kann eine Operation notwendig sein:

  • Bursektomie: Chirurgische Entfernung des entzündeten Schleimbeutels bei wiederkehrenden Entzündungen.
  • Korrektur von Fehlstellungen: Behandlung zugrunde liegender orthopädischer Probleme.
  • Minimalinvasive Verfahren: Arthroskopische Eingriffe zur schnellen Genesung.

Präventionsmaßnahmen von Schleimbeutelentzündung

Zur Vorbeugung und Linderung der Beschwerden sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Kräftigung der Hüftmuskulatur: Gezieltes Training der Abduktoren zur Stabilisierung der Hüfte.
  2. Anpassung der Belastung: Vermeidung wiederholter Überlastungen oder ungewohnter Aktivitäten.
  3. Korrektur von Fehlstellungen: Verwendung von orthopädischen Einlagen bei Beinlängendifferenzen oder anderen Fehlstellungen.
  4. Regelmäßige Bewegung: Förderung der Beweglichkeit und Flexibilität der Hüfte durch moderate Aktivität.
  5. Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Anzeichen von Beschwerden sollte rechtzeitig ein Arzt konsultiert werden.