Rhizarthrose

Rhizarthrose ist eine degenerative Erkrankung des Daumensattelgelenks, die durch den Verschleiß des Knorpels zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem großen Vieleckbein (Os trapezium) entsteht. Sie gehört zu den häufigsten Arthroseformen der Hand und betrifft vor allem Frauen im mittleren bis höheren Lebensalter. Die Erkrankung führt zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und Funktionsverlust des Daumens.

Klassifikation von Rhizarthrose

Die Rhizarthrose wird nach Schweregrad und klinischen Symptomen klassifiziert:

  1. Frühstadium: Leichte Schmerzen bei Belastung, insbesondere bei Greifbewegungen.
  2. Mittleres Stadium: Zunehmende Schmerzen auch in Ruhe, begleitende Schwellungen und eingeschränkte Beweglichkeit.
  3. Spätstadium: Deformitäten des Gelenks, Funktionsverlust des Daumens und chronische Schmerzen.
  4. Primäre Rhizarthrose: Altersbedingte Abnutzung ohne erkennbare Vorerkrankungen.
  5. Sekundäre Rhizarthrose: Folge von Verletzungen, Fehlstellungen oder entzündlichen Erkrankungen.

Ursachen von Rhizarthrose

Die Ursachen der Rhizarthrose sind vielfältig und umfassen sowohl degenerative als auch mechanische Faktoren:

  • Degenerative Prozesse:
    • Altersbedingter Verschleiß des Gelenkknorpels.
  • Mechanische Überbelastung:
    • Wiederholte Greif- und Drehbewegungen, wie sie in manchen Berufen oder Hobbys auftreten.
  • Genetische Veranlagung:
    • Familiäre Häufung von Arthroseerkrankungen.
  • Traumatische Verletzungen:
    • Vorangegangene Verletzungen wie Frakturen oder Luxationen.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    • Begleiterkrankungen wie rheumatoide Arthritis können den Gelenkverschleiß beschleunigen.

Symptome von Rhizarthrose

Die Symptome variieren je nach Stadium der Erkrankung, umfassen jedoch typischerweise:

  • Schmerzen: Anfangs belastungsabhängig, später auch in Ruhe.
  • Bewegungseinschränkungen: Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten wie Schreiben, Öffnen von Gläsern oder Greifen von Gegenständen.
  • Kraftverlust: Verminderte Griffkraft, insbesondere bei Pinzettengriffen.
  • Deformitäten: Sichtbare Fehlstellungen und Schwellungen des Daumensattelgelenks.
  • Krepitationen: Knirschende Geräusche bei Bewegungen des Gelenks.

Diagnose von Rhizarthrose

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Erhebung der Beschwerden, Dauer und Belastungsabhängigkeit.
  • Körperliche Untersuchung:
    • Palpation des Daumensattelgelenks auf Schmerzempfindlichkeit.
    • Funktionstests wie der Grind-Test zur Überprüfung der Gelenkbeweglichkeit.
  • Bildgebung:
    • Röntgen: Darstellung von Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten und Deformitäten.
    • MRT: Selten erforderlich, jedoch hilfreich bei frühzeitigen Knorpelschäden.
    • Ultraschall: Beurteilung von Weichteilveränderungen.

Behandlungsmöglichkeiten von Rhizarthrose

Konservative Therapie

Die meisten Patienten profitieren zunächst von nicht-operativen Maßnahmen:

  • Medikamentöse Therapie:
    • NSAR: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
    • Injektionen: Hyaluronsäure oder Kortison zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Schmerzlinderung.
  • Physiotherapie:
    • Spezielle Übungen zur Stärkung der Daumenmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Orthesen:
    • Einsatz von Daumenschienen zur Stabilisierung und Entlastung des Gelenks.
  • Schmerzmanagement:
    • Lokale Anwendungen wie Wärme- oder Kältetherapie.

Operative Therapie

Bei schweren Verläufen oder Versagen konservativer Maßnahmen:

  • Resektionsarthroplastik: Entfernung des betroffenen Gelenks und Ersatz durch Weichteilgewebe.
  • Teilprothese: Ersatz des Gelenks durch eine künstliche Prothese.
  • Arthrodese: Operative Versteifung des Gelenks zur Schmerzbeseitigung.
  • Minimalinvasive Techniken: Schonende Verfahren zur Reduktion der postoperativen Rehabilitation. 

Präventionsmaßnahmen von Rhizarthrose

Zur Vorbeugung und Linderung der Symptome sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  1. Ergonomische Anpassungen: Vermeidung wiederholter Belastungen durch geeignete Hilfsmittel.
  2. Regelmäßige Bewegung: Förderung der Gelenkfunktion durch gezieltes Training.
  3. Schutz der Gelenke: Verwendung von Orthesen bei belastenden Tätigkeiten.
  4. Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Symptomen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.