Rhizarthrose
Klassifikation von Rhizarthrose
Die Rhizarthrose wird nach Schweregrad und klinischen Symptomen klassifiziert:
- Frühstadium: Leichte Schmerzen bei Belastung, insbesondere bei Greifbewegungen.
- Mittleres Stadium: Zunehmende Schmerzen auch in Ruhe, begleitende Schwellungen und eingeschränkte Beweglichkeit.
- Spätstadium: Deformitäten des Gelenks, Funktionsverlust des Daumens und chronische Schmerzen.
- Primäre Rhizarthrose: Altersbedingte Abnutzung ohne erkennbare Vorerkrankungen.
- Sekundäre Rhizarthrose: Folge von Verletzungen, Fehlstellungen oder entzündlichen Erkrankungen.
Ursachen von Rhizarthrose
Die Ursachen der Rhizarthrose sind vielfältig und umfassen sowohl degenerative als auch mechanische Faktoren:
- Degenerative Prozesse:
- Altersbedingter Verschleiß des Gelenkknorpels.
- Mechanische Überbelastung:
- Wiederholte Greif- und Drehbewegungen, wie sie in manchen Berufen oder Hobbys auftreten.
- Genetische Veranlagung:
- Familiäre Häufung von Arthroseerkrankungen.
- Traumatische Verletzungen:
- Vorangegangene Verletzungen wie Frakturen oder Luxationen.
- Entzündliche Erkrankungen:
- Begleiterkrankungen wie rheumatoide Arthritis können den Gelenkverschleiß beschleunigen.
Symptome von Rhizarthrose
Die Symptome variieren je nach Stadium der Erkrankung, umfassen jedoch typischerweise:
- Schmerzen: Anfangs belastungsabhängig, später auch in Ruhe.
- Bewegungseinschränkungen: Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten wie Schreiben, Öffnen von Gläsern oder Greifen von Gegenständen.
- Kraftverlust: Verminderte Griffkraft, insbesondere bei Pinzettengriffen.
- Deformitäten: Sichtbare Fehlstellungen und Schwellungen des Daumensattelgelenks.
- Krepitationen: Knirschende Geräusche bei Bewegungen des Gelenks.
Diagnose von Rhizarthrose
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
- Erhebung der Beschwerden, Dauer und Belastungsabhängigkeit.
- Körperliche Untersuchung:
- Palpation des Daumensattelgelenks auf Schmerzempfindlichkeit.
- Funktionstests wie der Grind-Test zur Überprüfung der Gelenkbeweglichkeit.
- Bildgebung:
- Röntgen: Darstellung von Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten und Deformitäten.
- MRT: Selten erforderlich, jedoch hilfreich bei frühzeitigen Knorpelschäden.
- Ultraschall: Beurteilung von Weichteilveränderungen.
Behandlungsmöglichkeiten von Rhizarthrose
Konservative Therapie
Die meisten Patienten profitieren zunächst von nicht-operativen Maßnahmen:
- Medikamentöse Therapie:
- NSAR: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Injektionen: Hyaluronsäure oder Kortison zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Schmerzlinderung.
- Physiotherapie:
- Spezielle Übungen zur Stärkung der Daumenmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Orthesen:
- Einsatz von Daumenschienen zur Stabilisierung und Entlastung des Gelenks.
- Schmerzmanagement:
- Lokale Anwendungen wie Wärme- oder Kältetherapie.
Operative Therapie
Bei schweren Verläufen oder Versagen konservativer Maßnahmen:
- Resektionsarthroplastik: Entfernung des betroffenen Gelenks und Ersatz durch Weichteilgewebe.
- Teilprothese: Ersatz des Gelenks durch eine künstliche Prothese.
- Arthrodese: Operative Versteifung des Gelenks zur Schmerzbeseitigung.
- Minimalinvasive Techniken: Schonende Verfahren zur Reduktion der postoperativen Rehabilitation.
Präventionsmaßnahmen von Rhizarthrose
Zur Vorbeugung und Linderung der Symptome sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Ergonomische Anpassungen: Vermeidung wiederholter Belastungen durch geeignete Hilfsmittel.
- Regelmäßige Bewegung: Förderung der Gelenkfunktion durch gezieltes Training.
- Schutz der Gelenke: Verwendung von Orthesen bei belastenden Tätigkeiten.
- Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Symptomen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.