Psoriasisarthritis

Psoriasisarthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke, die in Verbindung mit der Hauterkrankung Psoriasis (Schuppenflechte) auftritt. Sie kann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und dauerhaften Gelenkschäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Die Erkrankung tritt häufig bei Menschen im mittleren Lebensalter auf, kann jedoch auch jüngere Patienten betreffen. Typischerweise ist sie durch schubartige Verläufe gekennzeichnet, wobei Phasen der Entzündung und Beschwerdefreiheit wechseln.

Klassifikation von Psoriasisarthritis

Psoriasisarthritis kann in verschiedene klinische Formen unterteilt werden:

  1. Periphere Arthritis: Betrifft vorrangig die Gelenke der Hände und Füße. Sie ist durch Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Bereichen gekennzeichnet.
  2. Spondyloarthritis: Die Entzündung betrifft die Wirbelsäule und führt zu Rückenschmerzen sowie Einschränkungen der Beweglichkeit.
  3. Enthesitis: Entzündungen an den Sehnenansätzen, häufig an der Achillessehne oder der Plantarfaszie.
  4. Daktylitis: Eine Schwellung der gesamten Finger oder Zehen, die auch als „Wurstfinger“ bezeichnet wird.
  5. Mutilierende Arthritis: Eine seltene, aber schwere Form, die zu irreversiblen Gelenkschäden und Deformitäten führt.

Ursachen von Psoriasisarthritis

Die genauen Ursachen der Psoriasisarthritis sind nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass genetische, immunologische und umweltbedingte Faktoren eine zentrale Rolle spielen:

  • Genetische Prädisposition:
    • HLA-B27 und andere genetische Marker erhöhen das Risiko für die Erkrankung.
  • Immunologische Dysregulation:
    • Eine Fehlregulation des Immunsystems führt zu anhaltenden Entzündungsprozessen in Gelenken und Sehnen.
  • Umweltfaktoren:
    • Stress, Infektionen oder Verletzungen können die Erkrankung auslösen oder verstärken.
  • Psoriasis:
    • Vorbestehende Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine Psoriasisarthritis zu entwickeln.

Symptome von Psoriasisarthritis

Die Symptome variieren je nach Krankheitsform und Schweregrad, umfassen jedoch oft:

  • Gelenkschmerzen und Schwellungen: Besonders die kleinen Gelenke der Hände und Füße sind häufig betroffen.
  • Morgensteifigkeit: Die Beweglichkeit ist besonders morgens stark eingeschränkt und bessert sich im Tagesverlauf.
  • Entzündete Sehnenansätze: Schmerzen treten oft an der Achillessehne oder der Plantarfaszie auf.
  • Hautsymptome: Schuppenflechtenherde an Ellenbogen, Knien oder der Kopfhaut sind charakteristisch.
  • Systemische Symptome: Müdigkeit, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl können zusätzlich auftreten.

Diagnose von Psoriasisarthritis

Die Diagnose basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden, Krankheitsverlauf, familiärer Vorbelastung und bestehenden Hautveränderungen.
  • Körperliche Untersuchung:
    • Untersuchung auf Schwellungen, Gelenkschmerzen, Hauterscheinungen und typische Veränderungen wie Daktylitis.
  • Bildgebung:
    • Röntgen: Zum Nachweis von Erosionen oder Deformitäten.
    • MRT: Darstellung von Entzündungen in Weichteilen und Gelenken.
    • Ultraschall: Nachweis von Enthesitiden oder Gelenkergüssen.
  • Laboruntersuchungen:
    • Rheumafaktor und Anti-CCP-Antikörper sind typischerweise negativ.
    • Entzündungsmarker wie CRP oder BSG sind häufig erhöht.

Behandlungsmöglichkeiten von Psoriasisarthritis

Konservative Therapie

  • Medikamentöse Behandlung:
    • NSAR: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
    • DMARDs: Methotrexat, Leflunomid oder Sulfasalazin zur Verzögerung des Krankheitsverlaufs.
    • Biologika: TNF-α- und IL-17-Inhibitoren wie Adalimumab oder Secukinumab.
  • Physiotherapie:
    • Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
  • Injektionen:
    • Lokale Kortisoninjektionen bei akuten Entzündungen.
  • Schmerzmanagement:
    • Einsatz unterstützender Maßnahmen wie Kälte- oder Wärmeanwendungen.

Operative Therapie

Bei schweren oder fortgeschrittenen Verläufen:

  • Synovektomie:
    • Entfernung entzündeter Gelenkschleimhaut.
  • Gelenkersatz:
    • Prothesen bei irreparablen Gelenkschäden.
  • Sehnenrekonstruktion:
    • Behandlung schwerer Enthesitiden oder Sehnenrupturen.

Präventionsmaßnahmen von Psoriasisarthritis

Zur Vorbeugung und Linderung von Beschwerden empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Stressreduktion: Stressmanagement kann Entzündungen verringern.
  2. Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung fördern die Gesundheit.
  3. Regelmäßige Kontrollen: Früherkennung von Symptomen verhindert bleibende Schäden.
  4. Vermeidung von Überlastung: Schutz der Gelenke durch ergonomische Maßnahmen.