Pseudogicht
Klassifikation von Pseudogicht
Pseudogicht kann nach Verlauf und Ursache unterteilt werden:
- Akute Pseudogicht:
- Plötzliche, schmerzhafte Gelenkentzündungen, die an einen akuten Gichtanfall erinnern.
- Chronische Pseudogicht:
- Langandauernde Gelenkentzündungen mit wiederkehrenden Schüben, die die Gelenkfunktion beeinträchtigen können.
- Asymptomatische Chondrokalzinose:
- Ablagerungen von CPP-Kristallen ohne erkennbare Beschwerden, oft als Zufallsbefund bei Röntgenaufnahmen entdeckt.
Ursachen von Pseudogicht
Die Hauptursache der Pseudogicht sind Ablagerungen von Kalziumpyrophosphat-Kristallen in den Gelenken. Diese können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
- Alter:
- Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko der Kristallbildung.
- Erbliche Faktoren:
- Eine familiäre Prädisposition kann die Entstehung von Pseudogicht fördern.
- Grunderkrankungen:
- Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus, Hämochromatose oder Hypomagnesiämie begünstigen die Kristallbildung.
- Gelenkschäden:
- Vorbestehende Arthrose oder frühere Verletzungen erhöhen das Risiko.
Symptome von Pseudogicht
Die Symptome ähneln oft denen der Gicht, unterscheiden sich jedoch durch die Lokalisation und den Verlauf:
- Plötzliche Gelenkschmerzen:
- Meist in einem einzelnen großen Gelenk, wie dem Knie oder Handgelenk.
- Schwellung und Rötung:
- Das betroffene Gelenk ist sichtbar geschwollen, gerötet und überwärmt.
- Bewegungseinschränkungen:
- Schmerzen und Schwellungen führen zu eingeschränkter Beweglichkeit.
- Wiederkehrende Schübe:
- Die Erkrankung kann in unregelmäßigen Abständen wieder auftreten.
- Chronische Beschwerden:
- Bei längerem Verlauf können dauerhafte Gelenkschäden auftreten.
Diagnose von Pseudogicht
Die Diagnosestellung erfolgt durch Anamnese, klinische Untersuchung und spezifische Tests:
- Anamnese:
- Erfassung von Gelenkbeschwerden, Schüben und möglichen Vorerkrankungen.
- Körperliche Untersuchung:
- Überprüfung der betroffenen Gelenke auf Schwellungen, Rötung und Bewegungseinschränkungen.
- Laboruntersuchungen:
- Entzündungswerte wie CRP und BSG sind oft erhöht.
- Analyse der Gelenkflüssigkeit: Nachweis von CPP-Kristallen unter dem Mikroskop.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Nachweis von Kalkablagerungen in den Gelenken.
- Ultraschall: Darstellung entzündlicher Prozesse und Kristallablagerungen.
Behandlungsmöglichkeiten von Pseudogicht
Konservative Therapie
Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verhinderung weiterer Schübe:
- Medikamentöse Therapie:
- NSAR zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Kortikosteroid-Injektionen bei starken Beschwerden.
- Colchicin zur Vorbeugung und Behandlung akuter Schübe.
- Physiotherapie:
- Förderung der Gelenkbeweglichkeit und Vermeidung von Versteifungen.
- Kälteanwendungen:
- Kühlung der betroffenen Gelenke zur Schmerzlinderung.
Operative Therapie
Chirurgische Eingriffe sind selten erforderlich, können jedoch bei schweren Gelenkschäden notwendig sein:
- Gelenkspülung:
- Entfernung von Kristallablagerungen aus dem Gelenk.
- Endoprothetik:
- Ersatz des Gelenks bei irreparablen Schäden.
Präventionsmaßnahmen von Pseudogicht
Zur Vorbeugung von Pseudogicht sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Behandlung von Grunderkrankungen: Kontrolle von Stoffwechselstörungen wie Hyperparathyreoidismus oder Hämochromatose.
- Ausgewogene Ernährung: Vermeidung von Überschüssen an Kalzium oder anderen Mineralstoffen.
- Regelmäßige Bewegung: Förderung der Gelenkgesundheit durch gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen.
- Früherkennung: Regelmäßige ärztliche Kontrolle bei Risikopatienten.