Plattfuß (Pes Planus)

Ein Plattfuß, medizinisch als Pes planus bezeichnet, ist eine Fußfehlstellung, bei der das Fußgewölbe abgeflacht ist oder vollständig fehlt. Diese Erkrankung kann angeboren oder erworben sein und tritt häufig sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Während leichte Formen oft symptomlos bleiben, können fortgeschrittene Plattfüße zu Schmerzen, Haltungsschäden und Bewegungseinschränkungen führen.

Klassifikation von Plattfuß

Plattfüße können nach Ursache und Ausprägung in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Flexibler Plattfuß:
    Das Fußgewölbe ist nur bei Belastung abgeflacht und bildet sich im Ruhezustand wieder zurück.
  2. Rigidus-Plattfuß:
    Das Fußgewölbe ist dauerhaft abgeflacht, auch ohne Belastung.
  3. Angeborener Plattfuß:
    Tritt bereits bei der Geburt auf und ist oft mit Fehlbildungen verbunden.
  4. Erworbener Plattfuß:
    Entwickelt sich im Laufe des Lebens, häufig durch Überlastung, Verletzungen oder degenerative Veränderungen.

Ursachen von Plattfuß

Die Ursachen eines Plattfußes sind vielfältig und hängen von der Art der Erkrankung ab:

  • Genetische Faktoren:
    • Angeborene Schwächen des Bandapparates oder Fehlbildungen im Fußbereich.
  • Überlastung:
    • Häufiges Stehen, Gehen oder Laufen auf harten Untergründen führt zu einer Überbeanspruchung des Fußgewölbes.
  • Verletzungen:
    • Schäden an Sehnen, Bändern oder Knochen, wie ein Riss der hinteren Schienbeinmuskelsehne, können die Stabilität des Fußes beeinträchtigen.
  • Degenerative Veränderungen:
    • Verschleißerscheinungen wie Arthrose können die Fußarchitektur beeinflussen.
  • Erkrankungen:
    • Neurologische oder muskuläre Erkrankungen wie Kinderlähmung oder Muskeldystrophie können die Entwicklung eines Plattfußes fördern.
  • Übergewicht:
    • Eine erhöhte Belastung des Fußgewölbes begünstigt die Fehlstellung.

Symptome von Plattfuß

Die Symptome eines Plattfußes hängen von der Ausprägung und dem Fortschritt der Erkrankung ab:

  • Fußschmerzen:
    Schmerzen treten häufig im Bereich des Fußgewölbes, der Ferse oder des Sprunggelenks auf, insbesondere bei Belastung.
  • Schwellungen:
    Schwellungen im Bereich des Innenknöchels können auftreten, vor allem bei einem erworbenen Plattfuß.
  • Gangveränderungen:
    Auffälliges Gehen mit einer veränderten Belastungsverteilung des Fußes.
  • Haltungsprobleme:
    Rückenschmerzen oder Knieprobleme durch die veränderte Statik des Körpers.
  • Erschöpfung:
    Schnelles Ermüden der Füße bei längerem Gehen oder Stehen.

Diagnose von Morton Neurom

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  1. Anamnese:
    Erhebung der Krankheitsgeschichte, Familienanamnese und Beschreibung der Beschwerden.
  2. Klinische Untersuchung:
    • Inspektion des Fußes im Stehen und Gehen zur Beurteilung des Fußgewölbes.
    • Funktionstests, wie der Zehenstand, um die Stabilität und Funktion der Sehnen zu überprüfen.
  3. Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Darstellung von Knochenfehlstellungen und Gelenkveränderungen.
    • MRT: Untersuchung der Weichteile, insbesondere der Sehnen und Bänder.
    • Pedobarographie: Analyse der Druckverteilung im Fuß.

Behandlungsmöglichkeiten von Morton Neurom

Konservative Therapie

Die meisten Plattfüße können erfolgreich ohne Operation behandelt werden:

  • Orthopädische Einlagen:
    • Unterstützung des Fußgewölbes durch individuell angepasste Einlagen.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Kräftigung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur sowie zur Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Ergonomische Schuhe:
    • Schuhe mit ausreichend Dämpfung und Stützelementen, die die Fußarchitektur entlasten.
  • Schmerztherapie:
    • Einsatz von NSAR zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Gewichtsreduktion:
    • Reduktion des Körpergewichts, um die Belastung des Fußes zu verringern.

Operative Therapie

Bei schweren oder therapieresistenten Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein:

  • Sehnenrekonstruktion:
    • Wiederherstellung oder Verstärkung geschädigter Sehnen, wie der hinteren Schienbeinmuskelsehne.
  • Osteotomie:
    • Chirurgische Korrektur von Knochenfehlstellungen.
  • Arthrodese:
    • Versteifung einzelner Fußgelenke zur Stabilisierung des Fußes.

Präventionsmaßnahmen von Morton Neurom

Zur Vorbeugung eines Plattfußes sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  1. Regelmäßige Fußgymnastik: Förderung der Beweglichkeit und Kräftigung der Fußmuskulatur.
  2. Geeignetes Schuhwerk: Verwendung von gut stützenden und dämpfenden Schuhen.
  3. Vermeidung von Überlastung: Begrenzung langer Standzeiten und intensiver Belastung auf harten Untergründen.
  4. Kontrolle des Körpergewichts: Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts zur Entlastung des Fußgewölbes.
  5. Früherkennung: Regelmäßige Untersuchung des Fußgewölbes, insbesondere bei Kindern oder Personen mit familiärer Vorbelastung.