Plattfuß (Pes Planus)
Klassifikation von Plattfuß
Plattfüße können nach Ursache und Ausprägung in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
- Flexibler Plattfuß:
Das Fußgewölbe ist nur bei Belastung abgeflacht und bildet sich im Ruhezustand wieder zurück. - Rigidus-Plattfuß:
Das Fußgewölbe ist dauerhaft abgeflacht, auch ohne Belastung. - Angeborener Plattfuß:
Tritt bereits bei der Geburt auf und ist oft mit Fehlbildungen verbunden. - Erworbener Plattfuß:
Entwickelt sich im Laufe des Lebens, häufig durch Überlastung, Verletzungen oder degenerative Veränderungen.
Ursachen von Plattfuß
Die Ursachen eines Plattfußes sind vielfältig und hängen von der Art der Erkrankung ab:
- Genetische Faktoren:
- Angeborene Schwächen des Bandapparates oder Fehlbildungen im Fußbereich.
- Überlastung:
- Häufiges Stehen, Gehen oder Laufen auf harten Untergründen führt zu einer Überbeanspruchung des Fußgewölbes.
- Verletzungen:
- Schäden an Sehnen, Bändern oder Knochen, wie ein Riss der hinteren Schienbeinmuskelsehne, können die Stabilität des Fußes beeinträchtigen.
- Degenerative Veränderungen:
- Verschleißerscheinungen wie Arthrose können die Fußarchitektur beeinflussen.
- Erkrankungen:
- Neurologische oder muskuläre Erkrankungen wie Kinderlähmung oder Muskeldystrophie können die Entwicklung eines Plattfußes fördern.
- Übergewicht:
- Eine erhöhte Belastung des Fußgewölbes begünstigt die Fehlstellung.
Symptome von Plattfuß
Die Symptome eines Plattfußes hängen von der Ausprägung und dem Fortschritt der Erkrankung ab:
- Fußschmerzen:
Schmerzen treten häufig im Bereich des Fußgewölbes, der Ferse oder des Sprunggelenks auf, insbesondere bei Belastung. - Schwellungen:
Schwellungen im Bereich des Innenknöchels können auftreten, vor allem bei einem erworbenen Plattfuß. - Gangveränderungen:
Auffälliges Gehen mit einer veränderten Belastungsverteilung des Fußes. - Haltungsprobleme:
Rückenschmerzen oder Knieprobleme durch die veränderte Statik des Körpers. - Erschöpfung:
Schnelles Ermüden der Füße bei längerem Gehen oder Stehen.
Diagnose von Morton Neurom
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
Erhebung der Krankheitsgeschichte, Familienanamnese und Beschreibung der Beschwerden. - Klinische Untersuchung:
- Inspektion des Fußes im Stehen und Gehen zur Beurteilung des Fußgewölbes.
- Funktionstests, wie der Zehenstand, um die Stabilität und Funktion der Sehnen zu überprüfen.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Darstellung von Knochenfehlstellungen und Gelenkveränderungen.
- MRT: Untersuchung der Weichteile, insbesondere der Sehnen und Bänder.
- Pedobarographie: Analyse der Druckverteilung im Fuß.
Behandlungsmöglichkeiten von Morton Neurom
Konservative Therapie
Die meisten Plattfüße können erfolgreich ohne Operation behandelt werden:
- Orthopädische Einlagen:
- Unterstützung des Fußgewölbes durch individuell angepasste Einlagen.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Kräftigung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur sowie zur Verbesserung der Beweglichkeit.
- Ergonomische Schuhe:
- Schuhe mit ausreichend Dämpfung und Stützelementen, die die Fußarchitektur entlasten.
- Schmerztherapie:
- Einsatz von NSAR zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Gewichtsreduktion:
- Reduktion des Körpergewichts, um die Belastung des Fußes zu verringern.
Operative Therapie
Bei schweren oder therapieresistenten Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein:
- Sehnenrekonstruktion:
- Wiederherstellung oder Verstärkung geschädigter Sehnen, wie der hinteren Schienbeinmuskelsehne.
- Osteotomie:
- Chirurgische Korrektur von Knochenfehlstellungen.
- Arthrodese:
- Versteifung einzelner Fußgelenke zur Stabilisierung des Fußes.
Präventionsmaßnahmen von Morton Neurom
Zur Vorbeugung eines Plattfußes sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Regelmäßige Fußgymnastik: Förderung der Beweglichkeit und Kräftigung der Fußmuskulatur.
- Geeignetes Schuhwerk: Verwendung von gut stützenden und dämpfenden Schuhen.
- Vermeidung von Überlastung: Begrenzung langer Standzeiten und intensiver Belastung auf harten Untergründen.
- Kontrolle des Körpergewichts: Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts zur Entlastung des Fußgewölbes.
- Früherkennung: Regelmäßige Untersuchung des Fußgewölbes, insbesondere bei Kindern oder Personen mit familiärer Vorbelastung.