Olecranonsporn

Ein Olecranonsporn kann nach Ursache und Ausprägung klassifiziert werden:

1. Mechanischer Olecranonsporn:
   Entsteht durch wiederholte mechanische Belastungen, beispielsweise bei Handwerkern oder Sportlern.
2. Degenerativer Olecranonsporn:
   Entwickelt sich im Zusammenhang mit altersbedingten Veränderungen oder Arthrose.
3. Entzündlicher Olecranonsporn:
   Verursacht durch entzündliche Prozesse, etwa bei Gicht oder rheumatoider Arthritis.

Die Hauptursachen für die Entstehung eines Olecranonsporns sind:

• Chronische mechanische Belastungen:
  • Wiederholte Belastungen durch Sportarten wie Tennis oder durch berufliche Tätigkeiten.
• Fehlstellungen:
  • Fehlhaltungen oder einseitige Belastungen des Ellenbogens.
• Arthrose:
  • Degenerative Veränderungen des Ellenbogens können die Bildung von Knochenausziehungen fördern.
• Entzündliche Erkrankungen:
  • Gicht oder rheumatoide Arthritis können knöcherne Veränderungen am Olecranon begünstigen.
• Verletzungen:
  • Traumatische Ereignisse wie Frakturen oder Prellungen können zur Entwicklung eines Sporns beitragen.

Die Symptome eines Olecranonsporns sind häufig charakteristisch und umfassen:

• Lokale Schmerzen:
  Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, insbesondere bei Druck oder Bewegung.
• Schwellung:
  Sichtbare und fühlbare Schwellung um das Olecranon.
• Bewegungseinschränkungen:
  Schwierigkeiten beim Beugen oder Strecken des Ellenbogens.
• Druckempfindlichkeit:
  Schmerzen bei Berührung oder bei Belastung des Ellenbogens.
• Reibung oder Knirschen:
  Mechanische Geräusche oder Empfindungen bei Bewegung des Ellenbogens.

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

• Anamnese:
  • Der Arzt fragt nach den Symptomen, Belastungsmustern und möglichen Vorerkrankungen.
• Klinische Untersuchung:
  • Palpation des Ellenbogens zur Lokalisation des Schmerzes und Beurteilung der Schwellung.
• Bildgebende Verfahren:
  • Röntgen: Darstellung des knöchernen Sporns und möglicher degenerativer Veränderungen.
  • MRT: Beurteilung von Weichteilschäden und entzündlichen Prozessen.
  • Ultraschall: Untersuchung von Schleimbeutelentzündungen oder Weichteilveränderungen.

Konservative Therapie

In den meisten Fällen kann der Olecranonsporn ohne Operation behandelt werden:

• Schmerzlinderung:
  • Einsatz von NSAR zur Reduktion von Schmerzen und Entzündungen.
• Physiotherapie:
  • Übungen zur Entlastung und Mobilisierung des Ellenbogens.
• Polsterung:
  • Verwendung von Ellenbogenbandagen oder -polstern zur Druckentlastung.
• Kälte- und Wärmeanwendungen:
  • Anwendung von Kälte bei akuten Beschwerden oder Wärme zur Entspannung der Muskulatur.
• Injektionen:
  • Kortisoninjektionen zur Behandlung von Entzündungen.

Operative Therapie

Bei starken Schmerzen oder therapieresistenten Beschwerden kann eine Operation notwendig sein:

• Abtragung des Sporns:
  • Entfernung der knöchernen Wucherung zur Schmerzlinderung.
• Behandlung begleitender Schäden:
  • Chirurgische Versorgung entzündeter Schleimbeutel oder geschädigter Strukturen.

Zur Vorbeugung eines Olecranonsporns sind folgende Maßnahmen hilfreich:

1. Ergonomische Arbeitsweise: Anpassung von Arbeitsplatz und Werkzeugen zur Reduzierung mechanischer Belastungen.
2. Regelmäßige Pausen: Vermeidung dauerhafter Belastungen durch ausreichende Erholungsphasen.
3. Gezieltes Training: Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
4. Schonung bei Beschwerden: Rechtzeitiges Reagieren auf Schmerzen oder Schwellungen, um die Belastung zu reduzieren.
5. Verwendung von Schutzpolstern: Einsatz von Ellenbogenschützern bei wiederholten Belastungen.