Morton Neurom
Klassifikation von Morton-Neuromen
Morton-Neurome können je nach Lokalisation und Verlauf klassifiziert werden:
- Einzelne Neurome:
Betreffen nur einen Fuß, meist zwischen den dritten und vierten Mittelfußknochen. - Multiple Neurome:
Betreffen mehrere Nerven am gleichen oder an beiden Füßen. - Frühes Stadium:
Schmerzen treten nur bei Druck oder Belastung auf, ohne dauerhafte Symptome. - Chronisches Stadium:
Schmerzen und Taubheit bleiben auch in Ruhe bestehen, begleitet von einem dauerhaften Fremdkörpergefühl.
Ursachen von Morton Neurom
Die Ursachen für Morton-Neurome sind vielfältig und umfassen:
- Mechanische Belastung:
- Enges Schuhwerk und hohe Absätze erhöhen den Druck auf den Vorfuß und reizen die Nerven.
- Fußfehlstellungen:
- Plattfuß, Spreizfuß oder Hohlfuß führen zu einer Fehlbelastung des Vorfußes.
- Sportliche Überbeanspruchung:
- Lauf- und Sprungsportarten erhöhen die Belastung des Mittelfußbereichs.
- Traumatische Verletzungen:
- Prellungen oder wiederholte Mikroverletzungen können die Nerven reizen.
- Entzündliche Prozesse:
- Lokale Entzündungen im Bereich des Vorfußes können zur Bildung eines Morton-Neuroms beitragen.
Symptome von Morton Neurom
Die Symptome eines Morton-Neuroms sind charakteristisch und betreffen vor allem den Vorfußbereich:
- Stechender Schmerz:
Besonders zwischen den dritten und vierten Zehen, oft als „Brennen“ oder „Elektrisieren“ beschrieben. - Taubheitsgefühl:
Empfindungsstörungen oder Kribbeln in den Zehen. - Fremdkörpergefühl:
Gefühl, als sei ein kleiner Stein im Schuh. - Verstärkte Beschwerden bei Belastung:
Schmerzen nehmen bei langem Stehen, Gehen oder beim Tragen enger Schuhe zu. - Erleichterung durch Schuhwechsel:
Barfußgehen oder das Tragen von breiten Schuhen mindern die Beschwerden.
Diagnose von Morton Neurom
Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese, klinischen Untersuchungen und ergänzenden bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
- Der Arzt erfragt typische Symptome wie Schmerzlokalisation, Art des Schuhwerks und Belastungsgewohnheiten.
- Klinische Untersuchung:
- Palpation des Vorfußes mit Druck auf den betroffenen Bereich zur Schmerzprovokation.
- Mulder-Zeichen: Schmerzverstärkung durch Zusammendrücken des Vorfußes seitlich.
- Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Darstellung von Verdickungen oder Entzündungen im Nervengewebe.
- MRT: Präzise Abbildung des Neuroms und Ausschluss anderer Ursachen wie Tumoren oder Zysten.
Behandlungsmöglichkeiten von Morton Neurom
Konservative Therapie
Die meisten Morton-Neurome können durch nicht-operative Maßnahmen behandelt werden:
- Schuhanpassung:
- Tragen von bequemen, breiten Schuhen mit flachen Absätzen und guter Polsterung.
- Orthopädische Einlagen:
- Spezielle Einlagen zur Druckentlastung und Unterstützung des Fußgewölbes.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Medikamentöse Therapie:
- Einnahme von NSAR zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
- Injektionen:
- Kortison- oder Anästhetika-Injektionen zur Linderung akuter Beschwerden.
Operative Therapie
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein:
- Exzision des Neuroms:
- Entfernung des verdickten Nervengewebes, oft mit langanhaltender Symptomlinderung.
- Dekompression:
- Erweiterung des Mittelfußraums durch Lösen einengender Strukturen.
Präventionsmaßnahmen von Morton Neurom
Zur Vorbeugung eines Morton-Neuroms sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Vermeidung enger Schuhe: Bequeme, flache Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen.
- Schuhwechsel: Regelmäßiges Tragen unterschiedlicher Schuharten, um den Fuß zu entlasten.
- Orthopädische Unterstützung: Verwendung von Einlagen zur Stabilisierung des Fußes bei Fehlstellungen.
- Regelmäßige Bewegung: Förderung der Fußgesundheit durch gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga.
- Gewichtsreduktion: Vermeidung von Übergewicht zur Reduktion der Belastung auf den Vorfuß.