Morton Neurom

Das Morton-Neurom, auch als Morton-Metatarsalgie bezeichnet, ist eine schmerzhafte Verdickung des Nervengewebes, die typischerweise zwischen den Mittelfußknochen im Bereich des dritten und vierten Zehs auftritt. Es handelt sich um eine häufige Ursache für Vorfußschmerzen, die durch mechanische Reizung oder Druck auf den Nervus plantaris verursacht wird. Morton-Neurome betreffen häufiger Frauen und stehen oft im Zusammenhang mit dem Tragen enger oder hochhackiger Schuhe.

Klassifikation von Morton-Neuromen

Morton-Neurome können je nach Lokalisation und Verlauf klassifiziert werden:

  1. Einzelne Neurome:
    Betreffen nur einen Fuß, meist zwischen den dritten und vierten Mittelfußknochen.
  2. Multiple Neurome:
    Betreffen mehrere Nerven am gleichen oder an beiden Füßen.
  3. Frühes Stadium:
    Schmerzen treten nur bei Druck oder Belastung auf, ohne dauerhafte Symptome.
  4. Chronisches Stadium:
    Schmerzen und Taubheit bleiben auch in Ruhe bestehen, begleitet von einem dauerhaften Fremdkörpergefühl.

Ursachen von Morton Neurom

Die Ursachen für Morton-Neurome sind vielfältig und umfassen:

  • Mechanische Belastung:
    • Enges Schuhwerk und hohe Absätze erhöhen den Druck auf den Vorfuß und reizen die Nerven.
  • Fußfehlstellungen:
    • Plattfuß, Spreizfuß oder Hohlfuß führen zu einer Fehlbelastung des Vorfußes.
  • Sportliche Überbeanspruchung:
    • Lauf- und Sprungsportarten erhöhen die Belastung des Mittelfußbereichs.
  • Traumatische Verletzungen:
    • Prellungen oder wiederholte Mikroverletzungen können die Nerven reizen.
  • Entzündliche Prozesse:
    • Lokale Entzündungen im Bereich des Vorfußes können zur Bildung eines Morton-Neuroms beitragen.

Symptome von Morton Neurom

Die Symptome eines Morton-Neuroms sind charakteristisch und betreffen vor allem den Vorfußbereich:

  • Stechender Schmerz:
    Besonders zwischen den dritten und vierten Zehen, oft als „Brennen“ oder „Elektrisieren“ beschrieben.
  • Taubheitsgefühl:
    Empfindungsstörungen oder Kribbeln in den Zehen.
  • Fremdkörpergefühl:
    Gefühl, als sei ein kleiner Stein im Schuh.
  • Verstärkte Beschwerden bei Belastung:
    Schmerzen nehmen bei langem Stehen, Gehen oder beim Tragen enger Schuhe zu.
  • Erleichterung durch Schuhwechsel:
    Barfußgehen oder das Tragen von breiten Schuhen mindern die Beschwerden.

Diagnose von Morton Neurom

Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese, klinischen Untersuchungen und ergänzenden bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt typische Symptome wie Schmerzlokalisation, Art des Schuhwerks und Belastungsgewohnheiten.
  • Klinische Untersuchung:
    • Palpation des Vorfußes mit Druck auf den betroffenen Bereich zur Schmerzprovokation.
    • Mulder-Zeichen: Schmerzverstärkung durch Zusammendrücken des Vorfußes seitlich.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Ultraschall: Darstellung von Verdickungen oder Entzündungen im Nervengewebe.
    • MRT: Präzise Abbildung des Neuroms und Ausschluss anderer Ursachen wie Tumoren oder Zysten.

Behandlungsmöglichkeiten von Morton Neurom

Konservative Therapie

Die meisten Morton-Neurome können durch nicht-operative Maßnahmen behandelt werden:

  • Schuhanpassung:
    • Tragen von bequemen, breiten Schuhen mit flachen Absätzen und guter Polsterung.
  • Orthopädische Einlagen:
    • Spezielle Einlagen zur Druckentlastung und Unterstützung des Fußgewölbes.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Medikamentöse Therapie:
    • Einnahme von NSAR zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
  • Injektionen:
    • Kortison- oder Anästhetika-Injektionen zur Linderung akuter Beschwerden.

Operative Therapie

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein:

  • Exzision des Neuroms:
    • Entfernung des verdickten Nervengewebes, oft mit langanhaltender Symptomlinderung.
  • Dekompression:
    • Erweiterung des Mittelfußraums durch Lösen einengender Strukturen.

Präventionsmaßnahmen von Morton Neurom

Zur Vorbeugung eines Morton-Neuroms sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  1. Vermeidung enger Schuhe: Bequeme, flache Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen.
  2. Schuhwechsel: Regelmäßiges Tragen unterschiedlicher Schuharten, um den Fuß zu entlasten.
  3. Orthopädische Unterstützung: Verwendung von Einlagen zur Stabilisierung des Fußes bei Fehlstellungen.
  4. Regelmäßige Bewegung: Förderung der Fußgesundheit durch gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga.
  5. Gewichtsreduktion: Vermeidung von Übergewicht zur Reduktion der Belastung auf den Vorfuß.