Metatarsalgie

Die Metatarsalgie beschreibt Schmerzen im Bereich des Vorfußes, die häufig unter den Mittelfußköpfchen auftreten. Diese Beschwerden entstehen meist durch Überlastung, Fehlstellungen oder degenerative Veränderungen im Fuß. Betroffen sind oft Menschen, die viel stehen, gehen oder sportlich aktiv sind. Metatarsalgie kann die Lebensqualität erheblich einschränken und bedarf einer gezielten Diagnose und Behandlung.

Klassifikation von Metatarsalgie

Metatarsalgie kann nach Ursache und Lokalisation in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Primäre Metatarsalgie:
    Verursacht durch anatomische oder biomechanische Veränderungen, wie Fußfehlstellungen oder ungleichmäßige Belastung.
  2. Sekundäre Metatarsalgie:
    Entsteht durch Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Gicht oder Diabetes mellitus.
  3. Mechanische Metatarsalgie:
    Bedingt durch Überlastung, z. B. bei langem Stehen, Gehen oder durch ungeeignetes Schuhwerk.
  4. Neuropathische Metatarsalgie:
    Schmerzen durch Nervenirritationen, z. B. Morton-Neurom oder periphere Neuropathien.

Ursachen von Metatarsalgie

Die Hauptursachen von Metatarsalgie sind vielfältig und umfassen:

  • Mechanische Überlastung:
    • Langes Stehen, Gehen oder intensive sportliche Aktivitäten belasten die Mittelfußknochen übermäßig.
    • Ungeeignetes Schuhwerk, insbesondere Schuhe mit hohen Absätzen oder schlechter Dämpfung.
  • Fußfehlstellungen:
    • Plattfuß, Spreizfuß oder Hallux valgus verändern die Belastungsverteilung im Vorfuß.
  • Degenerative Veränderungen:
    • Altersbedingter Knorpel- und Gewebeverschleiß kann Schmerzen verursachen.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    • Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Gicht führen zu Entzündungen im Fußbereich.
  • Neuropathien:
    • Nervenkompressionen, wie das Morton-Neurom, verursachen brennende oder stechende Schmerzen.

Symptome von Metatarsalgie

Die Symptome der Metatarsalgie variieren je nach Ursache und Schweregrad der Beschwerden:

  • Lokale Schmerzen:
    Schmerzen treten meist unter den Mittelfußköpfchen auf und verstärken sich bei Belastung.
  • Druckempfindlichkeit:
    Der Bereich unter den Zehengrundgelenken reagiert empfindlich auf Druck.
  • Brennendes Gefühl:
    Ein brennender Schmerz oder Taubheitsgefühl, besonders bei neuropathischen Ursachen.
  • Schwellung:
    Sichtbare oder fühlbare Schwellungen im Vorfußbereich.
  • Bewegungseinschränkungen:
    Schwierigkeiten beim Gehen, insbesondere auf unebenem Boden oder beim Barfußlaufen.
  • Gangveränderungen:
    Hinken oder Schonhaltungen zur Vermeidung von Schmerzen.

Diagnose von Metatarsalgie

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt die Dauer, Art und Intensität der Beschwerden sowie mögliche Auslöser wie Schuhwerk oder Belastungen.
  • Klinische Untersuchung:
    • Überprüfung von Fußfehlstellungen, Druckempfindlichkeit und Beweglichkeit der Zehen.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Darstellung von Knochenfehlstellungen oder degenerativen Veränderungen.
    • MRT: Erkennung von Weichteilschäden oder Entzündungen.
    • Ultraschall: Untersuchung von Nerven- und Sehnenveränderungen.

Behandlungsmöglichkeiten von Metatarsalgie

Konservative Therapie

In den meisten Fällen kann Metatarsalgie ohne Operation behandelt werden:

  • Orthopädische Einlagen:
    • Spezielle Schuheinlagen oder Polster zur Entlastung der Mittelfußknochen.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
  • Medikamentöse Therapie:
    • NSAR zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Schuhanpassung:
    • Verwendung von bequemen, gut gedämpften Schuhen mit flachen Absätzen.
  • Kältetherapie:
    • Anwendung von Kühlpacks zur Reduktion von Schwellungen und Schmerzen.

Operative Therapie

Bei schweren oder chronischen Fällen kann eine Operation notwendig sein:

  • Osteotomie:
    • Korrektur von Knochenfehlstellungen, um die Belastungsverteilung zu verbessern.
  • Entfernung von Morton-Neuromen:
    • Operative Beseitigung von schmerzhaften Nervenknoten.
  • Arthroplastik:
    • Wiederherstellung oder Ersatz beschädigter Gelenkstrukturen.

Präventionsmaßnahmen von Metatarsalgie

Zur Vorbeugung von Metatarsalgie empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Tragen geeigneter Schuhe: Schuhe mit guter Dämpfung und ausreichend Platz für die Zehen.
  2. Vermeidung von Überlastung: Regelmäßige Pausen bei langen Geh- oder Stehphasen.
  3. Kräftigung der Fußmuskulatur: Übungen zur Verbesserung der Stabilität und Flexibilität.
  4. Gewichtsreduktion: Verminderung der Belastung des Vorfußes durch ein gesundes Körpergewicht.
  5. Frühe Behandlung von Fußfehlstellungen: Verwendung orthopädischer Einlagen bei ersten Anzeichen von Fehlstellungen.