Meniskusriss

Ein Meniskusriss, medizinisch als Ruptur des Meniskus bezeichnet, ist eine häufige Verletzung des Kniegelenks. Der Meniskus besteht aus zwei knorpelartigen Strukturen (Innen- und Außenmeniskus), die als Stoßdämpfer und Stabilisatoren im Kniegelenk dienen. Meniskusrisse treten oft durch plötzliche Drehbewegungen oder Überlastungen auf und können Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen.

Klassifikation von Meniskusrissen

Meniskusrisse können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden:

  1. Nach der Form des Risses:
    • Längsriss: Ein parallel zur Längsachse verlaufender Riss, häufig durch akute Drehbewegungen verursacht.
    • Querriss: Horizontal verlaufender Riss, der oft degenerativ bedingt ist.
    • Korbhenkelriss: Ein größerer Längsriss, bei dem ein Teil des Meniskus verschoben wird und das Gelenk blockieren kann.
    • Radiärriss: Ein senkrechter Riss von der inneren zur äußeren Meniskusregion.
  2. Nach der Lokalisation:
    • Innenmeniskusriss: Häufiger, da der Innenmeniskus weniger beweglich ist und stärker belastet wird.
    • Außenmeniskusriss: Seltener, tritt häufig bei Sportverletzungen auf.
  3. Nach der Ursache:
    • Traumatisch: Durch plötzliche Drehbewegungen, Stürze oder Kollisionen verursacht.
    • Degenerativ: Altersbedingte Abnutzung oder chronische Überlastung des Meniskus.

Ursachen von Meniskusriss

Die Hauptursachen für Meniskusrisse lassen sich in traumatische und degenerative Faktoren unterteilen:

  • Traumatische Ursachen:
    • Plötzliche Drehbewegungen des Knies, wie sie in Sportarten wie Fußball, Basketball oder Skifahren häufig vorkommen.
    • Direkte Krafteinwirkung auf das Knie, z. B. bei Stürzen oder Zusammenstößen.
  • Degenerative Ursachen:
    • Verschleißerscheinungen durch jahrelange Belastung des Kniegelenks, besonders bei älteren Menschen.
    • Chronische Überbeanspruchung durch berufliche Tätigkeiten oder wiederholte Belastungen wie langes Knien oder Springen.
  • Biomechanische Fehlbelastungen:
    • Fehlstellungen wie O- oder X-Beine, die den Meniskus ungleichmäßig belasten.

Symptome von Meniskusriss

Die Symptome eines Meniskusrisses können je nach Art und Ausmaß der Verletzung variieren:

  • Schmerzen:
    Lokale Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Knies, die bei Belastung oder Drehbewegungen stärker werden.
  • Schwellung:
    Eine oft schnell auftretende Schwellung des Kniegelenks durch Flüssigkeitsansammlungen (Ergüsse).
  • Blockadegefühl:
    Das Gefühl, dass das Knie „einhakt“ oder blockiert ist, insbesondere bei einem Korbhenkelriss.
  • Bewegungseinschränkungen:
    Schwierigkeiten beim Strecken oder Beugen des Knies.
  • Knacken:
    Hör- oder fühlbare Geräusche bei Bewegungen des Knies.
  • Instabilität:
    Ein unsicheres Gefühl im Knie, vor allem bei Belastungen auf unebenem Untergrund.

Diagnose von Meniskusriss

Die Diagnose eines Meniskusrisses erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt den Unfallhergang, die Art der Beschwerden und mögliche Vorschädigungen.
  • Klinische Untersuchung:
    • Spezifische Tests wie der McMurray-Test, der Steinmann-Test oder der Apley-Grinding-Test dienen der Überprüfung der Meniskusstabilität.
  • Bildgebende Verfahren:
    • MRT: Liefert detaillierte Bilder des Meniskus und zeigt Risse oder Begleitverletzungen wie Bänderrisse.
    • Röntgen: Zum Ausschluss von knöchernen Veränderungen oder Arthrose.
    • Ultraschall: Hilft bei der Beurteilung von Gelenkergüssen oder Weichteilveränderungen.

Behandlungsmöglichkeiten von Meniskusriss

Konservative Therapie

Kleinere oder degenerative Risse können häufig ohne Operation behandelt werden:

  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur und Verbesserung der Stabilität.
  • Medikamentöse Therapie:
    • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (NSAR).
  • Kühlung:
    • Kältepackungen zur Schmerzlinderung und Reduktion von Schwellungen.
  • Knieorthesen:
    • Unterstützung des Kniegelenks durch spezielle Bandagen.

Operative Therapie

Größere oder instabile Risse erfordern oft eine chirurgische Behandlung:

  • Arthroskopische Meniskusnaht:
    • Minimalinvasive Wiederherstellung des gerissenen Meniskus.
  • Meniskusteilentfernung (Meniskektomie):
    • Entfernung beschädigter Teile, wenn eine Naht nicht möglich ist.
  • Meniskustransplantation:
    • Ersatz des Meniskus durch Spendergewebe bei irreparablen Schäden.

Präventionsmaßnahmen von Meniskusriss

Zur Vorbeugung von Meniskusrissen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur: Stabilisiert das Kniegelenk und schützt vor Überlastung.
  2. Regelmäßige Dehnübungen: Förderung der Flexibilität, um Verletzungen vorzubeugen.
  3. Korrekte Bewegungsausführung: Vermeidung abrupten Drehbewegungen in Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko.
  4. Schutzkleidung: Verwendung von Knieschonern oder ähnlichem Schutz bei risikoreichen Aktivitäten.
  5. Erholungsphasen: Vermeidung von Überlastung durch ausreichende Pausen und Regenerationszeiten.