Mausarm (Repetitive Strain Injury - RSI)
Klassifikation von Mausarm
Der Mausarm kann nach betroffenen Strukturen und Symptomen in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
- Tendinitis (Sehnenentzündung):
Entzündung der Sehnen, die oft die Hand- und Fingersehnen betrifft. - Myofasziale Beschwerden:
Schmerzen und Verspannungen in den Muskeln, insbesondere im Unterarm und in der Schulter. - Nervenkompressionssyndrome:
Beschwerden wie das Karpaltunnelsyndrom, das durch Druck auf Nerven im Handgelenk verursacht wird. - Chronischer Mausarm:
Länger andauernde Beschwerden, die mit Bewegungseinschränkungen und anhaltenden Schmerzen verbunden sind.
Ursachen von Mausarm
Die Hauptursachen von Mausarm lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:
- Wiederholte Bewegungen:
- Häufige und monotone Bewegungsabläufe, z. B. das wiederholte Klicken oder Scrollen mit der Computermaus.
- Ergonomische Fehlstellungen:
- Ungeeignete Arbeitsplätze mit schlechter Sitzhaltung oder falsch eingestellter Maus und Tastatur.
- Überbeanspruchung:
- Längeres Arbeiten ohne Pausen, was zu einer Überlastung von Muskeln und Sehnen führt.
- Stress und Anspannung:
- Psychischer Stress kann Muskelverspannungen und eine fehlerhafte Haltung begünstigen.
- Fehlende Bewegung:
- Ein Mangel an körperlicher Aktivität verstärkt die Anfälligkeit für muskuläre Beschwerden.
Symptome von Mausarm
Die Symptome eines Mausarms entwickeln sich oft schleichend und verschlimmern sich bei anhaltender Belastung:
- Schmerzen:
Stechende, brennende oder ziehende Schmerzen, die von der Hand bis in den Arm oder die Schulter ausstrahlen können. - Bewegungseinschränkungen:
Verminderte Beweglichkeit der Hand oder des Arms, insbesondere bei Greif- oder Drehbewegungen. - Taubheit und Kribbeln:
Sensibilitätsstörungen in der Hand oder den Fingern, häufig bei Nervenkompressionen. - Muskelschwäche:
Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben wie das Halten eines Glases oder das Schreiben auszuführen. - Verspannungen:
Verhärtete Muskeln im Nacken-, Schulter- und Armbereich. - Ermüdung:
Schnelle Erschöpfung bei wiederholten Bewegungen.
Diagnose von Mausarm
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und ggf. ergänzenden Tests:
- Anamnese:
- Der Arzt erfragt typische Beschwerden, Arbeitsgewohnheiten und ergonomische Bedingungen am Arbeitsplatz.
- Körperliche Untersuchung:
- Überprüfung von Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und Druckempfindlichkeiten.
- Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Untersuchung von Sehnenentzündungen oder Weichteilschäden.
- MRT: Darstellung von Nervenkompressionen oder muskulären Veränderungen.
- Elektroneurografie (ENG): Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bei Verdacht auf Nervenkompressionssyndrome.
Behandlungsmöglichkeiten von Mausarm
Konservative Therapie
Die meisten Fälle von Mausarm lassen sich durch nicht-operative Maßnahmen behandeln:
- Physiotherapie:
- Gezielte Übungen zur Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur.
- Ergonomische Anpassungen:
- Optimierung des Arbeitsplatzes, z. B. durch höhenverstellbare Schreibtische und ergonomische Mäuse.
- Medikamentöse Therapie:
- NSAR zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Kältetherapie:
- Anwendung von Kühlpacks zur Reduktion von Schwellungen und Schmerzen.
- Stressmanagement:
- Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung zur Reduktion von Verspannungen.
Operative Therapie
In schweren Fällen oder bei anhaltenden Beschwerden kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein:
- Karpaltunnel-Release:
- Operative Entlastung des Nervenkanals bei Karpaltunnelsyndrom.
- Sehnenfreilegung:
- Entfernung von entzündetem Gewebe zur Wiederherstellung der Beweglichkeit.
Präventionsmaßnahmen von Mausarm
Zur Vorbeugung eines Mausarms empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Einstellung von Stuhl, Tisch, Maus und Tastatur für eine optimale Haltung.
- Regelmäßige Pausen: Einlegen von kurzen Pausen alle 30 Minuten, um die Belastung zu reduzieren.
- Dehnübungen: Tägliche Dehnung der Unterarm- und Schultermuskulatur.
- Verwendung ergonomischer Hilfsmittel: Einsatz von speziellen Mäusen oder Tastaturen zur Entlastung der Handgelenke.
- Stressabbau: Förderung der Entspannung durch Techniken wie Atemübungen oder Meditation.