Labrumläsion der Schulter
Klassifikation von Labrumläsionen
Labrumläsionen können je nach Lokalisation und Schweregrad in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- SLAP-Läsion (Superior Labrum Anterior to Posterior): Verletzung des oberen Labrums, häufig durch plötzliche Überkopfbewegungen oder Zugkräfte verursacht.
- Bankart-Läsion: Ablösung des vorderen Labrums durch wiederholte Luxationen der Schulter.
- Hintere Labrumläsion: Seltener als andere Formen, tritt meist durch Stürze oder direkte Schläge auf die Schulter auf.
- Degenerative Labrumläsion: Bedingt durch altersbedingten Verschleiß oder chronische Belastung.
Ursachen von Labrumläsion
Die Hauptursachen von Labrumläsionen lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:
- Traumatische Verletzungen: Stürze auf den ausgestreckten Arm oder direkte Schläge auf die Schulter.
- Überlastung: Wiederholte Wurfbewegungen oder ruckartige Bewegungen, z. B. bei Schwimmern, Werfern oder Gewichthebern.
- Degenerative Prozesse: Altersbedingter Verschleiß des Knorpelgewebes, der das Labrum schwächt.
- Gelenkinstabilität: Wiederholte Schulterluxationen können das Labrum schädigen.
Symptome von Labrumläsion
Die Symptome variieren je nach Schweregrad der Verletzung, umfassen jedoch häufig:
- Schmerzen beim Heben des Arms oder bei Überkopfbewegungen.
- Knacken oder Schnappen im Schultergelenk.
- Instabilitätsgefühl und Kraftverlust in der Schulter.
- Bewegungseinschränkungen und Unsicherheit beim Greifen oder Stützen.
Diagnose von Labrumläsion
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese: Der Arzt erfragt die genaue Schmerzlokalisation, den Unfallmechanismus und die Symptome.
- Klinische Untersuchung: Spezifische Tests, wie der O’Brien-Test oder Apprehension-Test, helfen bei der Identifikation von Labrumverletzungen.
- Bildgebende Verfahren:
- MRT: Hochauflösende Darstellung der Gelenklippe und möglicher Begleitverletzungen.
- Röntgen: Ausschluss von knöchernen Fehlstellungen oder Arthrose.
- CT-Arthrographie: Genaue Darstellung des Labrums durch Kontrastmitteluntersuchung.
Behandlungsmöglichkeiten von Labrumläsion
Konservative Therapie
In weniger schweren Fällen kann eine Labrumläsion konservativ behandelt werden:
- Physiotherapie: Übungen zur Stabilisierung und Stärkung der Schultermuskulatur.
- Medikamentöse Therapie: NSAR zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
- Schonung: Vermeidung belastender Aktivitäten, die das Gelenk überbeanspruchen.
- Injektionen: Kortisoninjektionen zur Reduktion von Entzündungen und Schmerzen.
Operative Therapie
Bei schweren oder therapieresistenten Labrumläsionen ist eine Operation notwendig:
- Arthroskopische Labrumreparatur: Minimalinvasive Verfahren zur Wiederanheftung oder Glättung des Labrums.
- Labrumrekonstruktion: Ersatz des beschädigten Labrums durch körpereigenes oder künstliches Material.
- Stabilisierende Eingriffe: Zusätzliche Verfahren, um die Stabilität des Gelenks wiederherzustellen, z. B. bei wiederholten Luxationen.
Präventionsmaßnahmen von Labrumläsion
Zur Vorbeugung von Labrumläsionen empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Regelmäßiges Muskeltraining: Kräftigung der Muskulatur zur Stabilisierung des Schultergelenks.
- Vermeidung von Überlastung: Begrenzung intensiver sportlicher Aktivitäten oder rechtzeitige Pausen.
- Aufwärmen vor Sport: Mobilisation und Dehnung zur Vorbereitung des Gelenks auf Belastungen.
- Richtiges Bewegungsmuster: Korrekte Ausführung von Bewegungen in Sport und Alltag, um Fehlbelastungen zu vermeiden.
- Schutz vor Verletzungen: Verwendung geeigneter Schutzkleidung bei Risikosportarten.