Kniegelenksentzündung (Arthritis)

Kniegelenksentzündung, medizinisch als Arthritis des Kniegelenks bezeichnet, ist eine entzündliche Erkrankung, die das Kniegelenk betrifft. Sie kann durch Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Überlastungen ausgelöst werden und führt zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Diese Erkrankung betrifft Menschen aller Altersgruppen, ist jedoch bei älteren Menschen aufgrund degenerativer Prozesse häufiger.

Klassifikation von Kniegelenksentzündungen

Kniegelenksentzündungen können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Infektiöse Arthritis:
    Wird durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht, die das Kniegelenk infizieren.
  2. Rheumatoide Arthritis:
    Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich das Kniegelenk angreift.
  3. Reaktive Arthritis:
    Entsteht als Folge einer Infektion an einer anderen Stelle des Körpers, wie z. B. der Harnwege oder des Darms.
  4. Gichtarthritis:
    Verursacht durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen im Kniegelenk.
  5. Psoriasis-Arthritis:
    Tritt bei Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) auf und betrifft häufig das Kniegelenk.

Ursachen von Kniegelenksentzündung

Die Hauptursachen von Kniegelenksentzündungen lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

  • Infektionen:
    • Bakterielle Infektionen, z. B. durch Staphylokokken, können eine akute Arthritis verursachen.
    • Virale Infektionen, wie durch Hepatitis- oder HIV-Viren, können ebenfalls Arthritis auslösen.
  • Autoimmunerkrankungen:
    • Bei rheumatoider Arthritis greift das Immunsystem gesundes Gewebe an und verursacht eine chronische Entzündung.
  • Kristallablagerungen:
    • Gicht oder Pseudogicht entstehen durch die Ablagerung von Kristallen im Gelenk, die entzündliche Prozesse hervorrufen.
  • Traumata:
    • Verletzungen oder Überbelastungen des Knies können sekundäre Entzündungen auslösen.
  • Begleiterkrankungen:
    • Andere chronische Krankheiten wie Diabetes oder Psoriasis können die Entstehung von Arthritis fördern.

Symptome von Kniegelenksentzündung

Die Symptome variieren je nach Ursache und Schweregrad der Entzündung, umfassen jedoch häufig:

  • Schmerzen:
    Schmerzen treten sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung auf, oft begleitet von einem Stechen oder Ziehen im Knie.
  • Schwellung:
    Sichtbare und tastbare Schwellungen durch die Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenk.
  • Rötung und Überwärmung:
    Das betroffene Knie kann gerötet und wärmer als die umliegende Haut sein.
  • Bewegungseinschränkungen:
    Schwierigkeiten beim Beugen und Strecken des Knies, insbesondere bei akuten Entzündungen.
  • Gelenksteifheit:
    Besonders nach längeren Ruhephasen ist das Knie oft steif und schwer zu bewegen.
  • Instabilität:
    Ein unsicheres Gefühl beim Gehen oder Stehen aufgrund der Schwellung oder Schmerzen.

Diagnose von Kniegelenksentzündung

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und ergänzenden Untersuchungen:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt typische Symptome, mögliche Auslöser und bestehende Vorerkrankungen.
  • Körperliche Untersuchung:
    • Prüfung auf Schwellung, Rötung und Druckempfindlichkeit sowie Tests zur Beweglichkeit des Gelenks.
  • Labortests:
    • Analyse von Blutwerten (z. B. Entzündungsmarker, Rheumafaktor oder Harnsäurespiegel).
  • Bildgebende Verfahren:
    • Ultraschall: Zur Beurteilung von Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk.
    • Röntgen: Darstellung von Gelenkschäden oder Kristallablagerungen.
    • MRT: Erkennung von Weichteilveränderungen und chronischen Entzündungen.

Behandlungsmöglichkeiten von Kniegelenksentzündung

Konservative Therapie

In den meisten Fällen kann eine Kniegelenksentzündung durch konservative Maßnahmen behandelt werden:

  • Medikamentöse Therapie:
    • NSAR zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
    • Kortikosteroid-Injektionen zur akuten Entzündungshemmung.
    • Antibiotika bei bakteriellen Infektionen.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und Kräftigung der umliegenden Muskulatur.
  • Gelenkpunktion:
    • Entfernen von Flüssigkeit aus dem Gelenk zur Schmerzlinderung und Analyse.
  • Ergonomische Anpassungen:
    • Verwendung von Gehhilfen oder Orthesen zur Entlastung des Gelenks.

Operative Therapie

Bei schweren oder chronischen Entzündungen kann eine Operation erforderlich sein:

  • Arthroskopie:
    • Entfernung entzündlicher Gewebe oder Kristallablagerungen aus dem Gelenk.
  • Synovektomie:
    • Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut bei rheumatoider Arthritis.
  • Gelenkersatz:
    • Implantation einer Prothese bei irreparablen Gelenkschäden.

Präventionsmaßnahmen von Kniegelenksentzündung

Zur Vorbeugung von Kniegelenksentzündungen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Infektionsprävention: Vermeidung von Verletzungen und rechtzeitige Behandlung von Infektionen.
  2. Gewichtsmanagement: Ein gesundes Körpergewicht reduziert die Belastung der Gelenke.
  3. Regelmäßige Bewegung: Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren fördern die Mobilität.
  4. Früherkennung: Bei ersten Anzeichen von Beschwerden sollte rechtzeitig ein Arzt konsultiert werden.
  5. Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung unterstützt die Gelenkgesundheit und reduziert das Risiko von Kristallablagerungen.