Knick-Senk-Fuß
Klassifikation von Knick-Senk-Fuß
Der Knick-Senk-Fuß kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
- Physiologischer Knick-Senk-Fuß:
- Tritt häufig bei Kindern auf und korrigiert sich mit zunehmendem Alter von selbst.
- Pathologischer Knick-Senk-Fuß:
- Bleibt bestehen oder entwickelt sich im Erwachsenenalter, oft begleitet von Schmerzen und Einschränkungen.
- Erworbener Knick-Senk-Fuß:
- Entwickelt sich durch äußere Einflüsse wie Übergewicht, Verletzungen oder andere Erkrankungen.
Ursachen von Knick-Senk-Fuß
Die Ursachen für einen Knick-Senk-Fuß können vielfältig sein:
- Genetische Prädisposition:
- Eine familiäre Häufung der Fehlstellung deutet auf eine genetische Komponente hin.
- Muskelschwäche und Bänderschwäche:
- Bewegungsmangel, seltenes Barfußlaufen oder ungeeignetes Schuhwerk können die Muskulatur schwächen und das Fußgewölbe absenken.
- Übergewicht:
- Das erhöhte Körpergewicht belastet das Fußgewölbe und fördert dessen Abflachung.
- Verletzungen und Erkrankungen:
- Schäden an der Tibialis-posterior-Sehne, rheumatische Erkrankungen oder Knochenverletzungen können die Fußstatik beeinträchtigen.
- Fehlbelastungen:
- Häufiges Stehen oder Arbeiten auf hartem Untergrund begünstigt die Fehlstellung.
Symptome von Knick-Senk-Fuß
Die Symptome hängen vom Schweregrad der Fehlstellung ab und umfassen:
- Schmerzen:
- Beschwerden treten meist im Bereich des Fußinnenrands, des Innenknöchels oder der Plantarfaszie auf. Sie können auch in den Unterschenkel ausstrahlen.
- Schnelle Ermüdbarkeit:
- Betroffene klagen über müde Füße nach kurzen Gehstrecken oder langem Stehen.
- Verspannungen:
- Veränderte Fußstatik kann Muskelverspannungen oder -krämpfe im Unterschenkel verursachen.
- Deformität:
- Sichtbare Abflachung des Fußgewölbes und nach innen kippende Ferse.
- Unregelmäßige Abnutzung der Schuhe:
- Übermäßige Abnutzung an der Innenseite der Schuhe ist ein typisches Zeichen.
Diagnose von Knick-Senk-Fuß
Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Untersuchung des Fußes:
- Klinische Untersuchung:
- Beurteilung der Fußstellung, Beweglichkeit, Muskelkraft und Schmerzpunkte.
- Fußabdruckanalyse:
- Zur Feststellung des Gewölbezustands und der Druckverteilung.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Beurteilung der Knochenstellung und Ausschluss anderer Ursachen.
- MRT oder Ultraschall: Untersuchung der Weichteile, insbesondere der Tibialis-posterior-Sehne.
Behandlungsmöglichkeiten von Knick-Senk-Fuß
Konservative Therapie
Die meisten Fälle können ohne Operation behandelt werden:
- Orthopädische Einlagen:
- Individuell angepasste Einlagen stützen das Fußgewölbe und korrigieren die Fehlstellung.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Kräftigung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Schuhversorgung:
- Spezielles Schuhwerk mit guter Fußgewölbestütze kann Beschwerden lindern.
- Medikamentöse Behandlung:
- NSAR zur Schmerz- und Entzündungsreduktion bei akuten Beschwerden.
Operative Therapie
Bei therapieresistenten oder schweren Fehlstellungen kann eine Operation notwendig sein:
- Arthrorise:
- Minimalinvasive Korrektur der Fersenstellung durch Implantate.
- Sehnenrekonstruktion:
- Reparatur oder Verstärkung geschädigter Sehnen, insbesondere der Tibialis-posterior-Sehne.
- Osteotomien:
- Korrektur der Knochenstellung durch chirurgische Eingriffe.
Präventionsmaßnahmen von Knick-Senk-Fuß
Zur Vorbeugung eines Knick-Senk-Fußes sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Regelmäßiges Barfußlaufen: Fördert die natürliche Kräftigung der Fußmuskulatur.
- Gezielte Übungen: Kräftigung der Fußmuskulatur und Verbesserung der Fußstatik durch Physiotherapie oder spezielle Trainingsprogramme.
- Geeignetes Schuhwerk: Tragen von Schuhen mit guter Dämpfung und Unterstützung des Fußgewölbes.
- Gewichtskontrolle: Vermeidung von Übergewicht zur Entlastung des Fußgewölbes.
- Frühzeitige Behandlung: Bereits bei ersten Anzeichen einer Fehlstellung rechtzeitig einen Arzt konsultieren.