Karpaltunnelsyndrom
Klassifikation von Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom wird nach Schweregrad und Dauer der Beschwerden in verschiedene Stadien eingeteilt:
- Leichtes CTS:
- Gelegentliche Schmerzen und Taubheit, vor allem nachts oder bei bestimmten Bewegungen.
- Moderates CTS:
- Häufigere Beschwerden, die auch tagsüber auftreten, sowie erste Einschränkungen der Handkraft.
- Schweres CTS:
- Anhaltende Schmerzen, deutliche Schwäche und Muskelatrophie im Bereich des Daumenballens.
Ursachen von Karpaltunnelsyndrom
Die Hauptursache des Karpaltunnelsyndroms ist eine Druckerhöhung im Karpaltunnel, die zu einer Kompression des Medianusnervs führt. Die wichtigsten Auslöser sind:
- Wiederholte Bewegungen:
- Tätigkeiten, die eine kontinuierliche Belastung der Hand erfordern, wie Tippen, Schreiben oder Arbeiten am Fließband.
- Anatomische Faktoren:
- Ein enger Karpaltunnel aufgrund genetischer Veranlagung oder anatomischer Variationen.
- Erkrankungen:
- Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis oder Schilddrüsenerkrankungen erhöhen das Risiko.
- Schwangerschaft:
- Hormonelle Veränderungen und Wassereinlagerungen können eine vorübergehende Einengung des Karpaltunnels verursachen.
- Verletzungen:
- Handgelenksfrakturen oder -verletzungen, die die Struktur des Karpaltunnels verändern.
Symptome von Karpaltunnelsyndrom
Die Symptome variieren je nach Schweregrad der Erkrankung, umfassen jedoch typischerweise:
- Taubheit und Kribbeln:
- Besonders im Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, oft nachts oder bei bestimmten Handhaltungen.
- Schmerzen:
- Lokale Schmerzen im Handgelenk, die bis in den Arm oder die Schulter ausstrahlen können.
- Schwäche:
- Schwierigkeiten, Gegenstände festzuhalten oder feine Bewegungen auszuführen.
- Muskelatrophie:
- Bei fortgeschrittenem CTS Schrumpfung der Muskulatur im Bereich des Daumenballens.
Diagnose von Karpaltunnelsyndrom
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und spezifischen Tests:
- Anamnese:
- Erhebung der Krankheitsgeschichte, typische Beschwerden und deren Verlauf.
- Klinische Untersuchung:
- Tests wie der Phalen-Test (Schmerzprovokation durch Beugung des Handgelenks) oder der Tinel-Test (Klopfen auf den Karpaltunnel zur Reizung des Medianusnervs).
- Nervenleitstudien:
- Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, um die Kompression des Medianusnervs zu bestätigen.
- Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Darstellung von Verdickungen des Medianusnervs.
- MRT: Detaillierte Untersuchung bei unklaren Befunden oder Verdacht auf andere Ursachen.
Behandlungsmöglichkeiten von Karpaltunnelsyndrom
Konservative Therapie
In den frühen Stadien kann das Karpaltunnelsyndrom oft ohne Operation behandelt werden:
- Handgelenksschienen:
- Ruhigstellung des Handgelenks, insbesondere nachts, um den Druck auf den Medianusnerv zu reduzieren.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Handmuskulatur.
- Medikamentöse Therapie:
- Entzündungshemmende Medikamente (NSAR) oder Kortisoninjektionen zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
Operative Therapie
Bei schweren oder therapieresistenten Fällen ist eine Operation erforderlich:
- Karpaltunnelspaltung:
- Chirurgische Entlastung des Medianusnervs durch Spaltung des Karpalbandes, entweder offen oder minimalinvasiv.
Präventionsmaßnahmen von Karpaltunnelsyndrom
Zur Vorbeugung eines Karpaltunnelsyndroms sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Ergonomische Anpassungen: Arbeitsplatzoptimierung, um Fehlhaltungen und Überbelastung der Hände zu vermeiden.
- Regelmäßige Pausen: Unterbrechungen bei monotonen Tätigkeiten, um die Belastung der Hand zu reduzieren.
- Kräftigungsübungen: Gezieltes Training der Hand- und Unterarmmuskulatur zur Unterstützung der Gelenke.
- Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Anzeichen von Taubheit oder Schmerzen rechtzeitig einen Arzt konsultieren.