Kalkschulter
Klassifikation von Kalkschulter
Die Kalkschulter kann je nach Stadium und Art der Kalziumablagerungen in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
- Formationsphase:
- In dieser Phase bilden sich die Kalziumablagerungen in den Sehnen. Patienten bemerken oft keine Beschwerden.
- Ruhestadium:
- Die Ablagerungen sind stabil, können aber Reizungen und leichte Schmerzen verursachen.
- Resorptionsphase:
- Das Kalzium wird vom Körper abgebaut, was häufig mit starken Schmerzen einhergeht.
- Post-Kalzifizierungsphase:
- Das Gewebe heilt ab, und die Beschwerden klingen ab.
Ursachen von Kalkschulter
Die genauen Ursachen der Kalkschulter sind nicht vollständig geklärt, jedoch werden mehrere Faktoren diskutiert:
- Minderdurchblutung der Sehnen:
- Eine eingeschränkte Blutversorgung der Rotatorenmanschette kann degenerative Veränderungen begünstigen, die zur Bildung von Kalziumablagerungen führen.
- Überlastung und Mikrotraumen:
- Wiederholte Belastungen oder kleine Verletzungen der Sehnen können die Entstehung von Kalkdepots fördern.
- Stoffwechselstörungen:
- Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenprobleme erhöhen das Risiko einer Kalkschulter.
- Hormonelle Einflüsse:
- Veränderungen im Hormonhaushalt, insbesondere bei Frauen, könnten die Entstehung begünstigen.
Symptome von Kalkschulter
Die Symptome einer Kalkschulter variieren je nach Stadium der Erkrankung und individuellem Verlauf:
- Schmerzen:
- Akute oder chronische Schmerzen in der Schulter, insbesondere nachts oder bei Überkopfarbeiten.
- Bewegungseinschränkungen:
- Schwierigkeiten, den Arm zu heben oder hinter den Rücken zu führen.
- Druckempfindlichkeit:
- Schmerzen bei Berührung der Schulter oder bei bestimmten Bewegungen.
- Entzündungszeichen:
- In der Resorptionsphase treten oft Schwellungen, Überwärmung und Rötungen auf.
Diagnose von Kalkschulter
Die Diagnose einer Kalkschulter erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
- Der Arzt erfragt den Verlauf der Beschwerden, mögliche auslösende Faktoren und die Schmerzintensität.
- Klinische Untersuchung:
- Tests zur Überprüfung der Beweglichkeit und Schmerzprovokation, wie der Neer-Test oder der Hawkins-Kennedy-Test.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Klare Darstellung der Kalkdepots in den Sehnen.
- Ultraschall: Beurteilung der Weichteilveränderungen und Größe der Kalkablagerungen.
- MRT: Detaillierte Darstellung der Sehnen und Ausschluss anderer Erkrankungen wie Rotatorenmanschettenrisse.
Behandlungsmöglichkeiten von Kalkschulter
Konservative Therapie
In den meisten Fällen kann die Kalkschulter erfolgreich ohne Operation behandelt werden:
- Medikamentöse Therapie:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Verbesserung der Schulterbeweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
- Stoßwellentherapie:
- Zertrümmerung der Kalkdepots durch hochenergetische Schallwellen, um die Resorption zu fördern.
- Injektionen:
- Kortisoninjektionen zur Reduzierung von Entzündungen und Schmerzen.
Operative Therapie
Bei schweren oder therapieresistenten Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein:
- Needling:
- Anstechen und Ausspülen der Kalkherde unter Ultraschallkontrolle.
- Arthroskopische Entfernung:
- Minimalinvasive Entfernung der Kalkdepots und Behandlung von Begleitverletzungen.
Präventionsmaßnahmen von Kalkschulter
Zur Vorbeugung einer Kalkschulter sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Regelmäßige Bewegung: Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga fördern die Durchblutung und Mobilität.
- Vermeidung von Überlastung: Begrenzung von wiederholten Bewegungen und Überkopfarbeiten.
- Kräftigung der Schultermuskulatur: Gezielte Übungen zur Stabilisierung der Rotatorenmanschette.
- Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Anzeichen von Schulterschmerzen rechtzeitig einen Arzt konsultieren.