Impingement der Schulter
Klassifikation von Schulter-Impingement
Das Impingement der Schulter wird je nach Ursache und Schweregrad in folgende Kategorien eingeteilt:
- Primäres Impingement:
- Verursacht durch anatomische Veränderungen wie Knochenanbauten oder eine abnorme Form des Akromions.
- Sekundäres Impingement:
- Bedingt durch funktionelle Probleme, wie Instabilität oder Muskelschwäche.
- Internes Impingement:
- Betrifft vor allem Sportler und entsteht durch wiederholte Überkopfwurfbewegungen.
Ursachen von Impingement der Schulter
Die Ursachen des Schulter-Impingements sind vielfältig und umfassen:
- Anatomische Veränderungen:
- Knochenanbauten (Spornbildung) oder Formvariationen des Akromions verengen den subakromialen Raum.
- Überlastung:
- Wiederholte Überkopfarbeiten, wie bei Malern oder Handwerkern, sowie sportliche Aktivitäten wie Tennis oder Schwimmen.
- Degenerative Prozesse:
- Alterungsbedingter Verschleiß von Sehnen und Schleimbeuteln, insbesondere der Rotatorenmanschette.
- Muskuläre Dysbalancen:
- Schwäche der stabilisierenden Schultermuskulatur führt zu einer fehlerhaften Bewegung des Schultergelenks.
- Schulterinstabilität:
- Häufig bei jungen, sportlich aktiven Menschen durch Überdehnung oder Verletzungen.
Symptome von Impingement der Schulter
Die Symptome eines Schulter-Impingements können variieren, sind jedoch typischerweise:
- Schmerzen:
- Besonders bei Überkopfbewegungen oder seitlichem Anheben des Arms. Die Schmerzen treten oft auch nachts oder in Ruhe auf.
- Bewegungseinschränkungen:
- Schwierigkeiten beim Anheben des Arms über die Schulterhöhe hinaus.
- Kraftverlust:
- Verminderte Kraft beim Halten oder Heben von Gegenständen.
- Schwellung und Entzündung:
- Begleitende Entzündungszeichen im Bereich des Schultergelenks.
- Knirschen oder Reiben:
- Mechanische Geräusche bei Bewegung des Arms.
Diagnose von Impingement der Schulter
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
- Der Arzt erfragt die genaue Schmerzlokalisation, den Verlauf der Beschwerden und mögliche auslösende Tätigkeiten.
- Klinische Untersuchung:
- Tests wie der Neer-Test oder der Hawkins-Kennedy-Test helfen, die Symptome zu reproduzieren.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Darstellung von Knochenanbauten oder Formveränderungen des Akromions.
- MRT: Detaillierte Untersuchung von Sehnenrissen oder Entzündungen der Rotatorenmanschette.
- Ultraschall: Zur Beurteilung von Schleimbeutelentzündungen oder kleineren Sehnenschäden.
Behandlungsmöglichkeiten von Impingement der Schulter
Konservative Therapie
Die meisten Fälle von Schulter-Impingement können ohne Operation behandelt werden:
- Physiotherapie:
- Gezielte Übungen zur Stärkung der Rotatorenmanschette und Verbesserung der Schulterbeweglichkeit.
- Medikamentöse Therapie:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Injektionen:
- Kortisoninjektionen in den subakromialen Raum zur schnellen Entzündungshemmung.
- Ergonomische Anpassungen:
- Vermeidung von Überkopfbewegungen und Optimierung des Arbeitsplatzes.
Operative Therapie
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein:
- Subakromiale Dekompression:
- Entfernung von Knochenanbauten und Erweiterung des subakromialen Raums.
- Rotatorenmanschetten-Reparatur:
- Rekonstruktion gerissener Sehnen der Rotatorenmanschette.
- Arthroskopische Verfahren:
- Minimalinvasive Eingriffe zur Behandlung von Schleimbeutelentzündungen oder Sehnenschäden.
Präventionsmaßnahmen von Impingement der Schulter
Zur Vorbeugung eines Schulter-Impingements sind folgende Maßnahmen hilfreich:
- Regelmäßiges Training: Stärkung der Schultermuskulatur, insbesondere der Rotatorenmanschette.
- Ergonomische Arbeitsweise: Vermeidung von Überkopfbelastungen und Anpassung von Bewegungsabläufen.
- Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten: Vorbereitung der Schulter auf Belastungen durch gezielte Mobilisationsübungen.
- Frühzeitige Behandlung von Schulterbeschwerden: Bei ersten Anzeichen von Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.