Hypermobilität

Hypermobilität beschreibt eine über das normale Maß hinausgehende Beweglichkeit der Gelenke. Diese erhöhte Flexibilität kann bei einigen Menschen keinerlei Beschwerden verursachen, während sie bei anderen mit Schmerzen oder Instabilität einhergeht. Wenn Hypermobilität mit weiteren Symptomen wie Schmerzen, Muskelschwäche oder Verletzungsanfälligkeit einhergeht, spricht man vom Hypermobilitätssyndrom (HMS).

Klassifikation von Hüftschnupfen

Hypermobilität wird in verschiedene Kategorien eingeteilt, abhängig von ihrer Ursache und ihrem Ausmaß:

  1. Generalisierte Hypermobilität:
    • Betrifft mehrere oder alle großen Gelenke des Körpers.
  2. Lokalisierte Hypermobilität:
    • Tritt nur in einzelnen Gelenken auf, z. B. in den Knien oder Ellenbogen.
  3. Erworbene Hypermobilität:
    • Entwickelt sich infolge von Verletzungen oder speziellen Trainings wie Gymnastik oder Yoga.
  4. Angeborene Hypermobilität:
    • Durch genetische Faktoren bedingt, häufig mit einer Bindegewebsschwäche verbunden.

Ursachen von Hypermobilität

Die Ursachen von Hypermobilität können genetisch, mechanisch oder umweltbedingt sein:

  • Genetische Veranlagung:
    • Eine angeborene Bindegewebsschwäche führt zu einer erhöhten Elastizität von Sehnen und Bändern.
    • Vererbbare Erkrankungen wie das Ehlers-Danlos-Syndrom sind oft mit Hypermobilität verbunden.
  • Mechanische Faktoren:
    • Übermäßige Belastung oder spezifisches Training, z. B. im Tanz oder Leistungssport, kann die Gelenkbeweglichkeit erhöhen.
  • Hormonelle Einflüsse:
    • Hormone wie Relaxin, das in der Schwangerschaft produziert wird, können die Gelenkbeweglichkeit vorübergehend erhöhen.
  • Veränderungen des Kollagens:
    • Mutationen in den Kollagen-Genen können die Stabilität des Bindegewebes verringern.

Symptome von Hypermobilität

Die Symptome hängen vom Ausmaß und der Ursache der Hypermobilität ab:

  • Gelenkschmerzen:
    • Häufig nach Belastung oder am Ende des Tages auftretend, insbesondere in den großen Gelenken.
  • Gelenkinstabilität:
    • Gefühl von Unsicherheit oder Instabilität, besonders bei belastenden Bewegungen.
  • Verletzungsanfälligkeit:
    • Erhöhte Neigung zu Zerrungen, Verstauchungen oder Subluxationen.
  • Muskelschwäche:
    • Verminderte Stabilität der Gelenke durch schwache Muskulatur.
  • Chronische Beschwerden:
    • Wiederkehrende Schmerzen und Überlastungssymptome können langfristig die Lebensqualität beeinträchtigen.

Diagnose von Hypermobilität

Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese, körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls ergänzenden Tests:

  • Anamnese:
    • Erhebung der Familiengeschichte, der aktuellen Beschwerden und möglicher Verletzungen.
  • Klinische Untersuchung:
    • Verwendung der Beighton-Skala zur Messung der Gelenkbeweglichkeit. Diese Skala bewertet die Flexibilität von Daumen, Fingern, Ellenbogen, Knien und dem Oberkörper.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen oder MRT können genutzt werden, um strukturelle Schäden an den Gelenken auszuschließen.
  • Labortests:
    • Bei Verdacht auf genetische Erkrankungen wie das Ehlers-Danlos-Syndrom können spezifische genetische Untersuchungen hilfreich sein.

Behandlungsmöglichkeiten von Hypermobilität

Konservative Therapie

Hypermobilität erfordert selten eine operative Behandlung. In den meisten Fällen werden konservative Maßnahmen angewendet:

  • Physiotherapie:
    • Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Gelenkstabilität.
  • Schmerztherapie:
    • Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zur Linderung von Schmerzen.
  • Orthopädische Hilfsmittel:
    • Verwendung von Bandagen oder Orthesen zur Stabilisierung instabiler Gelenke.
  • Ergonomische Anpassungen:
    • Schulung zu gelenkschonenden Bewegungen im Alltag.
  • Aufbau des Muskelkorsetts:
    • Stärkung der Rumpf- und Beckenmuskulatur zur Entlastung der Gelenke.

Operative Therapie

In seltenen Fällen, z. B. bei schweren Instabilitäten oder irreversiblen Schäden, können operative Eingriffe erforderlich sein:

  • Rekonstruktion von Bändern:
    • Reparatur oder Ersatz geschädigter Bänder zur Verbesserung der Stabilität.
  • Arthroskopische Eingriffe:
    • Minimalinvasive Verfahren zur Behandlung von Begleitverletzungen wie Knorpelschäden.

Präventionsmaßnahmen von Hypermobilität

Zur Vorbeugung von Beschwerden durch Hypermobilität können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  1. Gezielte Kräftigungsübungen: Aufbau der Muskulatur zur Stabilisierung der Gelenke.
  2. Vermeidung von Überdehnung: Begrenzung übermäßiger Belastung oder Dehnübungen.
  3. Gelenkschonende Aktivitäten: Bevorzugung gelenkschonender Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren.
  4. Ergonomische Arbeitsplätze: Anpassung von Arbeitsplatz und Alltag, um Fehlbelastungen zu vermeiden.
  5. Regelmäßige Kontrolle: Frühzeitige Behandlung von Beschwerden durch ärztliche Untersuchungen.