Hüftarthrose

Die Hüftarthrose, medizinisch als Coxarthrose bezeichnet, ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, die durch den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung führt zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und im fortgeschrittenen Stadium zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Hüftarthrose ist eine der häufigsten Formen von Arthrose und betrifft vor allem ältere Menschen, kann jedoch auch bei jüngeren Patienten auftreten.

Klassifikation von Hüftarthrose

Die Hüftarthrose wird nach Ursache und Schweregrad in verschiedene Kategorien unterteilt:

  1. Primäre Hüftarthrose:
    • Tritt ohne erkennbare Ursache auf, meist altersbedingt.
  2. Sekundäre Hüftarthrose:
    • Folge von Grunderkrankungen oder Verletzungen, wie angeborene Hüftdysplasie oder Trauma.
  3. Nach Schweregrad:
    • Leichte Arthrose (Grad 1): Beginnende Knorpelschädigung ohne wesentliche Beschwerden.
    • Mäßige Arthrose (Grad 2): Zunehmender Knorpelverlust mit Schmerzen bei Belastung.
    • Schwere Arthrose (Grad 3): Fortschreitender Knorpelverlust und deutliche Bewegungseinschränkung.
    • Endstadium (Grad 4): Vollständiger Knorpelverlust und Knochenreiben (Osteophytenbildung).

Ursachen von Hüftarthrose

Die Ursachen der Hüftarthrose sind vielfältig und umfassen:

  • Alter:
    • Der natürliche Verschleiß des Knorpels im Laufe der Jahre ist die häufigste Ursache.
  • Übergewicht:
    • Erhöhtes Körpergewicht belastet das Hüftgelenk zusätzlich und beschleunigt den Knorpelabbau.
  • Fehlstellungen:
    • Angeborene oder erworbene Fehlstellungen wie Hüftdysplasie oder Beinlängendifferenz können den Gelenkverschleiß fördern.
  • Verletzungen:
    • Hüftfrakturen oder Luxationen führen oft zu einer sekundären Arthrose.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    • Krankheiten wie rheumatoide Arthritis oder Gicht greifen den Knorpel an.
  • Genetische Veranlagung:
    • Familiäre Häufung von Arthrose deutet auf eine genetische Prädisposition hin.

Symptome von Hüftarthrose

Die Symptome der Hüftarthrose entwickeln sich schleichend und verschlimmern sich im Verlauf der Erkrankung:

  • Schmerzen:
    • Anfänglich Schmerzen bei Belastung, später auch in Ruhe. Die Schmerzen sind oft in der Leiste, im Oberschenkel oder im Gesäß lokalisiert.
  • Bewegungseinschränkung:
    • Schwierigkeiten beim Beugen oder Strecken des Beins, insbesondere beim Aufstehen oder Treppensteigen.
  • Morgensteifigkeit:
    • Steifheit des Hüftgelenks nach längerer Ruhephase, die nach Bewegung abklingt.
  • Gangveränderungen:
    • Hinken oder verändertes Gangbild, um die Schmerzen zu vermeiden.
  • Kraftverlust:
    • Schwäche der umliegenden Muskulatur durch Schonung und mangelnde Bewegung.

Diagnose von Hüftarthrose

Die Diagnose einer Hüftarthrose basiert auf Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt den Verlauf der Beschwerden, mögliche Risikofaktoren und Einschränkungen im Alltag.
  • Klinische Untersuchung:
    • Überprüfung der Beweglichkeit des Hüftgelenks, Schmerzreaktionen und Muskelkraft.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Darstellung von Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten und subchondraler Sklerose.
    • MRT: Detaillierte Untersuchung von Knorpelschäden und Weichteilen.
    • Ultraschall: Ergänzend zur Beurteilung von Gelenkergüssen.

Behandlungsmöglichkeiten von Hüftarthrose

Konservative Therapie

In frühen Stadien kann die Hüftarthrose durch nicht-operative Maßnahmen behandelt werden:

  • Schmerzmedikation:
    • Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur.
  • Gewichtsreduktion:
    • Reduktion von Übergewicht zur Entlastung des Hüftgelenks.
  • Hyaluronsäure-Injektionen:
    • Verbesserung der Gelenkfunktion durch Auffüllung der Gelenkflüssigkeit.
  • Orthopädische Hilfsmittel:
    • Verwendung von Gehstützen oder orthopädischen Einlagen zur Entlastung des Hüftgelenks.

Operative Therapie

In fortgeschrittenen Stadien ist eine Operation oft unumgänglich:

  • Hüftendoprothese:
    • Ersatz des geschädigten Gelenks durch eine künstliche Hüfte.
  • Osteotomie:
    • Korrektur von Fehlstellungen durch chirurgische Durchtrennung und Neuausrichtung der Knochen.
  • Arthroskopie:
    • Minimalinvasive Entfernung von Knorpelfragmenten oder Entzündungsgewebe.

Präventionsmaßnahmen von Hüftarthrose

Zur Vorbeugung von Hüftarthrose empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Bewegung: Förderung der Gelenkgesundheit durch Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren.
  2. Gewichtsmanagement: Vermeidung von Übergewicht zur Reduktion der Gelenkbelastung.
  3. Kräftigung der Muskulatur: Gezieltes Training der Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur zur Stabilisierung des Hüftgelenks.
  4. Ergonomische Haltung: Vermeidung von Fehlbelastungen im Alltag, z. B. durch richtige Hebetechniken.
  5. Frühzeitige Behandlung: Sofortige Abklärung von Beschwerden im Hüftbereich, um eine Verschlimmerung zu verhindern.