Handgelenksschmerzen
Klassifikation von Handgelenksschmerzen
Handgelenksschmerzen werden nach ihrer Ursache und Dauer klassifiziert:
- Akute Handgelenksschmerzen:
- Plötzlich auftretende Schmerzen, oft durch Verletzungen oder Überlastungen verursacht.
- Chronische Handgelenksschmerzen:
- Schmerzen, die länger als drei Monate andauern, häufig durch degenerative oder entzündliche Erkrankungen bedingt.
- Belastungsabhängige Handgelenksschmerzen:
- Schmerzen, die nur bei Bewegung oder Belastung auftreten.
Ursachen von Handgelenksschmerzen
Die Ursachen von Handgelenksschmerzen sind vielfältig und umfassen:
- Verletzungen:
- Frakturen: Knochenbrüche im Handgelenksbereich, häufig durch Stürze auf die ausgestreckte Hand.
- Bänderverletzungen: Zerrungen oder Risse der Bänder, wie beim Skapho-Lunären-Bandinstabilitätssyndrom.
- Überlastung:
- Wiederholte Bewegungen, wie Tippen oder Handwerk, können zu Sehnenentzündungen (Tendinitis) führen.
- Degenerative Erkrankungen:
- Arthrose des Handgelenks, oft durch altersbedingten Knorpelverschleiß oder frühere Verletzungen.
- Entzündliche Erkrankungen:
- Rheumatoide Arthritis oder Gicht können zu chronischen Entzündungen und Schmerzen führen.
- Ganglien:
- Flüssigkeitsgefüllte Zysten im Bereich des Handgelenks, die Druck auf Nerven oder Gewebe ausüben.
- Neurologische Ursachen:
- Das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Medianusnerv durch Druck im Handgelenksbereich gereizt wird.
Symptome von Handgelenksschmerzen
Die Symptome variieren je nach Ursache und Schweregrad der Schmerzen:
- Lokalisierte Schmerzen:
- Schmerzen an spezifischen Stellen, z. B. auf der Daumenseite bei Sehnenentzündungen.
- Bewegungseinschränkungen:
- Verminderte Beweglichkeit des Handgelenks, besonders bei entzündlichen oder degenerativen Ursachen.
- Schwellung und Rötung:
- Sichtbare Anzeichen von Entzündung oder Verletzung.
- Kribbeln oder Taubheit:
- Neurologische Symptome, besonders bei Kompression des Medianusnervs.
- Klick- oder Knackgeräusche:
- Mechanische Probleme, wie instabile Bänder oder Arthrose, können diese Geräusche verursachen.
Diagnose von Handgelenksschmerzen
Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese, klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese:
- Der Arzt erfragt die Art, Dauer und mögliche Auslöser der Schmerzen.
- Klinische Untersuchung:
- Überprüfung der Beweglichkeit, Druckempfindlichkeit und neurologischer Auffälligkeiten.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Zur Erkennung von Frakturen oder Arthrose.
- MRT: Darstellung von Weichteilen wie Bändern oder Sehnen.
- Ultraschall: Untersuchung von Entzündungen oder Ganglien.
Behandlungsmöglichkeiten von Handgelenksschmerzen
Konservative Therapie
In vielen Fällen lassen sich Handgelenksschmerzen ohne Operation behandeln:
- Schmerzmedikation:
- Verwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
- Physiotherapie:
- Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur.
- Schienen oder Bandagen:
- Ruhigstellung des Handgelenks zur Förderung der Heilung.
- Injektionen:
- Kortison oder Hyaluronsäure zur Behandlung von Entzündungen oder Schmerzen.
Operative Therapie
Bei schweren oder chronischen Beschwerden kann eine Operation erforderlich sein:
- Arthroskopie:
- Minimalinvasive Techniken zur Entfernung von entzündetem Gewebe oder Ganglien.
- Rekonstruktion:
- Wiederherstellung beschädigter Bänder oder Gelenkstrukturen.
- Karpaltunnelspaltung:
- Entlastung des Medianusnervs bei Karpaltunnelsyndrom.
Präventionsmaßnahmen von Handgelenksschmerzen
Zur Vorbeugung von Handgelenksschmerzen empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Nutzung von Handgelenkstützen und korrekter Arbeitshaltung.
- Regelmäßige Pausen: Unterbrechung wiederholter Bewegungen zur Vermeidung von Überlastung.
- Kräftigungsübungen: Regelmäßiges Training der Hand- und Unterarmmuskulatur zur Stabilisierung des Handgelenks.
- Schonender Umgang: Vermeidung von übermäßigen Belastungen oder ungewohnten Bewegungen.
- Frühzeitige Behandlung: Sofortige Abklärung von Schmerzen oder Schwellungen, um chronische Beschwerden zu verhindern.