Handgelenksschmerzen

Handgelenksschmerzen sind ein häufiges Symptom, das durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden kann. Sie reichen von akuten Verletzungen bis hin zu chronischen Erkrankungen und können die Beweglichkeit sowie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Schmerzen können an einer spezifischen Stelle oder im gesamten Handgelenk auftreten und variieren in ihrer Intensität je nach Ursache.

Klassifikation von Handgelenksschmerzen

Handgelenksschmerzen werden nach ihrer Ursache und Dauer klassifiziert:

  1. Akute Handgelenksschmerzen:
    • Plötzlich auftretende Schmerzen, oft durch Verletzungen oder Überlastungen verursacht.
  2. Chronische Handgelenksschmerzen:
    • Schmerzen, die länger als drei Monate andauern, häufig durch degenerative oder entzündliche Erkrankungen bedingt.
  3. Belastungsabhängige Handgelenksschmerzen:
    • Schmerzen, die nur bei Bewegung oder Belastung auftreten.

Ursachen von Handgelenksschmerzen

Die Ursachen von Handgelenksschmerzen sind vielfältig und umfassen:

  • Verletzungen:
    • Frakturen: Knochenbrüche im Handgelenksbereich, häufig durch Stürze auf die ausgestreckte Hand.
    • Bänderverletzungen: Zerrungen oder Risse der Bänder, wie beim Skapho-Lunären-Bandinstabilitätssyndrom.
  • Überlastung:
    • Wiederholte Bewegungen, wie Tippen oder Handwerk, können zu Sehnenentzündungen (Tendinitis) führen.
  • Degenerative Erkrankungen:
    • Arthrose des Handgelenks, oft durch altersbedingten Knorpelverschleiß oder frühere Verletzungen.
  • Entzündliche Erkrankungen:
    • Rheumatoide Arthritis oder Gicht können zu chronischen Entzündungen und Schmerzen führen.
  • Ganglien:
    • Flüssigkeitsgefüllte Zysten im Bereich des Handgelenks, die Druck auf Nerven oder Gewebe ausüben.
  • Neurologische Ursachen:
    • Das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Medianusnerv durch Druck im Handgelenksbereich gereizt wird.

Symptome von Handgelenksschmerzen

Die Symptome variieren je nach Ursache und Schweregrad der Schmerzen:

  • Lokalisierte Schmerzen:
    • Schmerzen an spezifischen Stellen, z. B. auf der Daumenseite bei Sehnenentzündungen.
  • Bewegungseinschränkungen:
    • Verminderte Beweglichkeit des Handgelenks, besonders bei entzündlichen oder degenerativen Ursachen.
  • Schwellung und Rötung:
    • Sichtbare Anzeichen von Entzündung oder Verletzung.
  • Kribbeln oder Taubheit:
    • Neurologische Symptome, besonders bei Kompression des Medianusnervs.
  • Klick- oder Knackgeräusche:
    • Mechanische Probleme, wie instabile Bänder oder Arthrose, können diese Geräusche verursachen.

Diagnose von Handgelenksschmerzen

Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese, klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt die Art, Dauer und mögliche Auslöser der Schmerzen.
  • Klinische Untersuchung:
    • Überprüfung der Beweglichkeit, Druckempfindlichkeit und neurologischer Auffälligkeiten.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Zur Erkennung von Frakturen oder Arthrose.
    • MRT: Darstellung von Weichteilen wie Bändern oder Sehnen.
    • Ultraschall: Untersuchung von Entzündungen oder Ganglien.

Behandlungsmöglichkeiten von Handgelenksschmerzen

Konservative Therapie

In vielen Fällen lassen sich Handgelenksschmerzen ohne Operation behandeln:

  • Schmerzmedikation:
    • Verwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur.
  • Schienen oder Bandagen:
    • Ruhigstellung des Handgelenks zur Förderung der Heilung.
  • Injektionen:
    • Kortison oder Hyaluronsäure zur Behandlung von Entzündungen oder Schmerzen.

Operative Therapie

Bei schweren oder chronischen Beschwerden kann eine Operation erforderlich sein:

  • Arthroskopie:
    • Minimalinvasive Techniken zur Entfernung von entzündetem Gewebe oder Ganglien.
  • Rekonstruktion:
    • Wiederherstellung beschädigter Bänder oder Gelenkstrukturen.
  • Karpaltunnelspaltung:
    • Entlastung des Medianusnervs bei Karpaltunnelsyndrom.

Präventionsmaßnahmen von Handgelenksschmerzen

Zur Vorbeugung von Handgelenksschmerzen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Nutzung von Handgelenkstützen und korrekter Arbeitshaltung.
  2. Regelmäßige Pausen: Unterbrechung wiederholter Bewegungen zur Vermeidung von Überlastung.
  3. Kräftigungsübungen: Regelmäßiges Training der Hand- und Unterarmmuskulatur zur Stabilisierung des Handgelenks.
  4. Schonender Umgang: Vermeidung von übermäßigen Belastungen oder ungewohnten Bewegungen.
  5. Frühzeitige Behandlung: Sofortige Abklärung von Schmerzen oder Schwellungen, um chronische Beschwerden zu verhindern.