Handgelenk-(TFCC) Scheibenverletzung (Discus triangularis Läsion)

TFCC-Läsionen können nach Ursache und Ausmaß der Schädigung klassifiziert werden:

1. Traumatische TFCC-Läsion:
   • Akute Verletzung durch äußere Einwirkungen wie Stürze oder plötzliche Drehbewegungen.
2. Degenerative TFCC-Läsion:
   • Verschleißbedingte Schädigung, häufig durch altersbedingte Abnutzung oder chronische Überbelastung.
3. Komplexe TFCC-Läsion:
   • Kombination aus traumatischen und degenerativen Schäden mit zusätzlichen Begleitverletzungen.

Die Ursachen der TFCC-Scheibenverletzung sind vielfältig und umfassen:

• Traumatische Ereignisse:
  • Ein Sturz auf die ausgestreckte Hand ist eine häufige Ursache für TFCC-Läsionen.
  • Plötzliche, kraftvolle Drehbewegungen des Handgelenks, wie sie beim Sport oder bei Unfällen vorkommen, können den TFCC beschädigen.
• Degenerative Veränderungen:
  • Mit zunehmendem Alter nimmt die Belastbarkeit des TFCC ab, was die Wahrscheinlichkeit von Schäden erhöht.
  • Chronische Überbelastung durch wiederholte Bewegungen oder Belastungen, z. B. beim Tennis oder Arbeiten mit schweren Werkzeugen.
• Anatomische Faktoren:
  • Eine verlängerte Ulna (Ulna-Plus-Variante) führt zu einer vermehrten Belastung des TFCC, was zu Abnutzungserscheinungen führt.
• Entzündliche Erkrankungen:
  • Rheumatoide Arthritis oder andere entzündliche Erkrankungen können den TFCC schwächen und anfälliger für Verletzungen machen.

Die Symptome einer TFCC-Scheibenverletzung variieren je nach Schweregrad und Ursache, umfassen jedoch häufig:

• Schmerzen:
  • Lokalisierte Schmerzen auf der kleinfingerseitigen (ulnaren) Seite des Handgelenks, verstärkt bei Drehbewegungen oder Belastung.
• Schwellung:
  • Sichtbare oder tastbare Schwellung im Bereich des Handgelenks.
• Klick- oder Schnappgeräusche:
  • Ein hörbares oder fühlbares Klicken beim Bewegen des Handgelenks.
• Instabilitätsgefühl:
  • Das Gefühl, dass das Handgelenk "nachgibt" oder instabil ist.
• Bewegungseinschränkungen:
  • Schwierigkeiten bei Drehbewegungen wie dem Drehen eines Schlüssels oder dem Öffnen eines Glases.

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

• Anamnese:
  • Der Arzt erfragt den Verlauf der Beschwerden, mögliche Verletzungsursachen und Belastungsmuster des Handgelenks.
• Klinische Untersuchung:
  • Spezielle Tests wie der Kraftgriff-Test oder der Press-Test helfen, Schmerzen und Instabilität im Bereich des TFCC zu identifizieren.
• Bildgebende Verfahren:
  • MRT: Hochauflösende Darstellung von Weichteilschäden wie Rissen im TFCC.
  • Arthroskopie: Diagnostische und therapeutische Methode zur direkten Betrachtung der Gelenkstrukturen.

Konservative Therapie

In vielen Fällen kann eine TFCC-Scheibenverletzung ohne Operation behandelt werden:

• Ruhigstellung:
  • Einsatz von Handgelenksschienen oder Orthesen zur Entlastung des TFCC.
• Physiotherapie:
  • Übungen zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur und Verbesserung der Stabilität.
• Schmerztherapie:
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen zur Reduzierung von Schmerzen und Entzündungen.
• Injektionstherapie:
  • Injektionen von Kortison oder Hyaluronsäure zur Linderung von Entzündungen.

Operative Therapie

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder bei schweren Schäden, kann eine Operation erforderlich sein:

• Arthroskopische Reparatur:
  • Minimalinvasive Techniken zur Naht oder Entfernung beschädigter TFCC-Anteile.
• Offene Operation:
  • In seltenen Fällen bei komplexen Schäden erforderlich, z. B. bei einer Ulna-Plus-Variante.
• Rekonstruktion:
  • Ersatz des beschädigten TFCC durch Gewebe aus anderen Körperbereichen.

Zur Vorbeugung von TFCC-Scheibenverletzungen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

1. Ergonomisches Arbeiten: Vermeidung von einseitigen Belastungen oder wiederholten Drehbewegungen.
2. Richtige Technik beim Sport: Nutzung von Schutzmaßnahmen und Training korrekter Bewegungsabläufe.
3. Stärkung der Handgelenksmuskulatur: Regelmäßige Übungen zur Verbesserung der Stabilität.
4. Vermeidung von Überbelastung: Pausen bei intensiven Aktivitäten oder Belastungen des Handgelenks.
5. Frühzeitige Behandlung: Sofortige Abklärung bei ersten Anzeichen von Schmerzen oder Instabilität.