Fersensporn und Plantarfasziitis

Fersensporn und Plantarfasziitis sind eng miteinander verbundene Erkrankungen, die häufig die Ursache für Fersenschmerzen darstellen. Während der Fersensporn eine knöcherne Veränderung des Fersenbeins ist, handelt es sich bei der Plantarfasziitis um eine entzündliche Erkrankung der Plantarfaszie, einer wichtigen Sehnenplatte an der Fußsohle.

Klassifikation von Fersensporn und Plantarfasziitis

Diese Erkrankungen können wie folgt klassifiziert werden:

  1. Fersensporn:

    • Unterer Fersensporn (plantarer Fersensporn): Ein knöcherner Auswuchs an der Unterseite des Fersenbeins, häufig im Bereich des Ansatzes der Plantarfaszie.
    • Hinterer Fersensporn (dorsaler Fersensporn): Ein Auswuchs an der Rückseite des Fersenbeins, meist in Verbindung mit der Achillessehne.
  2. Plantarfasziitis:

    • Akute Form: Plötzlicher Beginn mit intensiven Schmerzen, oft nach Überlastung.
    • Chronische Form: Langsam entwickelnde Beschwerden, die über Wochen oder Monate bestehen bleiben. 

Ursachen von Fersensporn und Plantarfasziitis

Die Ursachen für beide Erkrankungen überschneiden sich häufig, umfassen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte:

  • Überlastung:
    • Wiederholte Belastungen durch langes Stehen, Laufen oder Springen können Mikroverletzungen in der Plantarfaszie verursachen, die zu einer Entzündung führen.
  • Fehlstellungen:
    • Fußfehlstellungen wie Plattfüße oder Hohlfüße erhöhen den Zug auf die Plantarfaszie und begünstigen die Entwicklung eines Fersensporns.
  • Ungeeignetes Schuhwerk:
    • Schuhe ohne ausreichende Dämpfung oder Unterstützung fördern die Überlastung der Ferse.
  • Übergewicht:
    • Zusätzliches Körpergewicht erhöht die Belastung auf die Plantarfaszie und das Fersenbein.
  • Alter:
    • Mit zunehmendem Alter verliert die Plantarfaszie an Elastizität, was die Entstehung von Mikroverletzungen begünstigt.
  • Traumata:
    • Direkte Verletzungen oder ein plötzliches Umknicken können die Plantarfaszie schädigen.

Symptome von Fersensporn und Plantarfasziitis

Die Symptome unterscheiden sich je nach Ausprägung und Erkrankung, umfassen jedoch häufig:

  • Schmerzen:
    • Stechende Schmerzen an der Unterseite oder Rückseite der Ferse, besonders nach dem Aufstehen am Morgen oder nach längerer Ruhe.
  • Schwellungen:
    • Lokale Schwellung und manchmal Rötung im Bereich der Ferse.
  • Empfindlichkeit:
    • Schmerzen bei Druck auf den betroffenen Bereich, insbesondere am Ansatz der Plantarfaszie.
  • Bewegungseinschränkungen:
    • Schwierigkeiten beim Gehen, insbesondere beim Abrollen des Fußes.

Diagnose von Fersensporn und Plantarfasziitis

Konservative Therapie

Die meisten Fälle können ohne Operation erfolgreich behandelt werden:

  • Ruhigstellung:
    • Reduktion belastender Aktivitäten, um der Plantarfaszie Zeit zur Heilung zu geben.
  • Physiotherapie:
    • Dehnübungen für die Plantarfaszie und die Wadenmuskulatur zur Entlastung und Kräftigung.
    • Kräftigung der Fußmuskulatur zur Unterstützung des Fußgewölbes.
  • Orthopädische Einlagen:
    • Verwendung von Fersenkissen oder speziell angepassten Einlagen zur Entlastung der Ferse.
  • Medikamentöse Behandlung:
    • Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten zur Schmerzlinderung.
  • Stoßwellentherapie:
    • Anwendung hochenergetischer Schallwellen, um die Durchblutung und Heilung zu fördern.

Operative Therapie

Bei anhaltenden Beschwerden trotz konservativer Therapie kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein:

  • Fasziotomie:
    • Teilweise Durchtrennung der Plantarfaszie zur Entlastung.
  • Entfernung des Fersensporns:
    • Nur in seltenen Fällen, wenn dieser die Ursache der Schmerzen ist.

Behandlungsmöglichkeiten von Fersensporn und Plantarfasziitis

Zur Vorbeugung beider Erkrankungen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Geeignetes Schuhwerk: Verwendung von Schuhen mit guter Dämpfung und ausreichender Unterstützung.
  2. Regelmäßige Dehnübungen: Förderung der Elastizität der Plantarfaszie und der Wadenmuskulatur.
  3. Gewichtsmanagement: Reduktion von Übergewicht zur Entlastung der Füße.
  4. Vermeidung von Überlastung: Begrenzung intensiver körperlicher Aktivitäten und langsame Steigerung der Belastung.
  5. Frühzeitige Behandlung: Bei ersten Anzeichen von Schmerzen sollten Schonung und eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Präventionsmaßnahmen von Fersensporn und Plantarfasziitis

Regelmäßige Dehnübungen und gezieltes Muskeltraining zur Stärkung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur können helfen, die Belastung der Plantarfaszie und Ferse zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht sind ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Prävention. Das Tragen von geeignetem Schuhwerk mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung sowie ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz können das Risiko von Fersensporn und Plantarfasziitis minimieren.