Fersenschmerzen

Fersenschmerzen sind eine häufige Beschwerde, die Menschen aller Altersgruppen betreffen kann. Sie können durch zahlreiche Faktoren ausgelöst werden, darunter Überlastung, Fehlstellungen, Entzündungen oder Verletzungen. Fersenschmerzen beeinträchtigen oft die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen, da sie das Gehen und Stehen erschweren.

Klassifikation von Fersenschmerzen

Fersenschmerzen können anhand ihrer Lokalisation und Ursache klassifiziert werden:

  1. Plantarer Fersenschmerz: Schmerzen an der Unterseite der Ferse, meist im Zusammenhang mit der Plantarfaszie.
  2. Dorsaler Fersenschmerz: Schmerzen an der Rückseite der Ferse, häufig im Bereich der Achillessehne.
  3. Medialer oder lateraler Fersenschmerz: Schmerzen an der inneren oder äußeren Seite der Ferse, die oft durch Nerven- oder Weichteilveränderungen verursacht werden.

Ursachen von Fersenschmerzen

Die Hauptursachen von Fersenschmerzen sind vielfältig und umfassen:

  • Plantarfasziitis:
    • Eine der häufigsten Ursachen für Fersenschmerzen, bei der die Plantarfaszie entzündet ist. Diese tritt häufig durch Überlastung, langes Stehen oder intensives Laufen auf.
  • Fersensporn:
    • Ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein, der durch wiederholte Zugbelastung der Plantarfaszie entsteht und zu Schmerzen führen kann.
  • Achillodynie:
    • Schmerzen im Bereich der Achillessehne, oft durch Überbeanspruchung, degenerative Veränderungen oder Entzündungen verursacht.
  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis):
    • Entzündung eines Schleimbeutels in der Nähe des Fersenbeins, häufig durch Druck oder Überlastung bedingt.
  • Stressfrakturen:
    • Kleine Risse im Fersenbein, die durch wiederholte Belastungen, wie bei Läufern oder Wanderern, auftreten.
  • Nervenkompression:
    • Beim Tarsaltunnelsyndrom wird der Nervus tibialis posterior eingeengt, was zu stechenden Schmerzen oder Kribbeln in der Ferse führen kann.
  • Systemische Erkrankungen:
    • Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Gicht oder Diabetes mellitus können sekundäre Fersenschmerzen auslösen. 

Symptome von Fersenschmerzen

Die Symptome variieren je nach Ursache, umfassen jedoch häufig:

  • Schmerzen beim Gehen oder Stehen:
    • Häufig stechend oder brennend, besonders nach längeren Ruhephasen oder am Morgen.
  • Lokale Schwellung:
    • Oft begleitet von Rötungen und Überwärmung im betroffenen Bereich.
  • Druckempfindlichkeit:
    • Schmerzen, die sich durch Druck auf die Ferse verstärken, insbesondere bei Plantarfasziitis oder Fersensporn.
  • Bewegungseinschränkungen:
    • Schwierigkeiten beim normalen Gehen oder Abrollen des Fußes.
  • Ausstrahlende Schmerzen:
    • Gelegentlich ziehen sich die Schmerzen bis in den Fuß oder das Sprunggelenk.

Diagnose von Fersenschmerzen

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    • Der Arzt erfragt den Schmerzverlauf, mögliche Auslöser und bestehende Vorerkrankungen.
  • Körperliche Untersuchung:
    • Abtasten der Ferse, Prüfung von Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Darstellung von knöchernen Veränderungen, wie einem Fersensporn oder einer Stressfraktur.
    • MRT: Detaillierte Darstellung von Weichteilen und entzündlichen Prozessen, wie bei einer Plantarfasziitis.
    • Ultraschall: Zur Beurteilung von Schleimbeuteln oder der Achillessehne.

Behandlungsmöglichkeiten von Fersenschmerzen

Konservative Therapie

Die meisten Fersenschmerzen können durch konservative Maßnahmen behandelt werden:

  • Ruhigstellung und Belastungsreduktion:
    • Vermeidung von intensiven Aktivitäten und Schonung der Ferse.
  • Physiotherapie:
    • Übungen zur Dehnung und Kräftigung der Plantarfaszie und Achillessehne.
    • Manuelle Therapie zur Linderung von Verspannungen.
  • Schmerzmedikation:
    • Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen zur Linderung akuter Beschwerden.
  • Orthopädische Hilfsmittel:
    • Verwendung von Schuheinlagen oder Fersenkissen zur Entlastung des betroffenen Bereichs.
  • Lokale Anwendungen:
    • Kühlung zur Reduktion von Schwellungen oder Wärmeanwendungen zur Förderung der Durchblutung.

Operative Therapie

Eine Operation wird nur bei schweren oder chronischen Fällen in Betracht gezogen:

  • Fasziotomie: Chirurgische Durchtrennung der Plantarfaszie zur Druckentlastung.
  • Entfernung eines Fersensporns: Bei anhaltenden Schmerzen trotz konservativer Maßnahmen.
  • Reparatur der Achillessehne: Bei Rissen oder schweren degenerativen Veränderungen.

Präventionsmaßnahmen von Fersenschmerzen

Zur Vorbeugung von Fersenschmerzen empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Geeignetes Schuhwerk: Verwendung von Schuhen mit guter Dämpfung und stabiler Sohle.
  2. Regelmäßige Bewegung: Stärkung der Fußmuskulatur durch gezielte Übungen.
  3. Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Plantarfaszie und der Wadenmuskulatur, insbesondere bei sportlich aktiven Personen.
  4. Vermeidung von Überlastung: Begrenzung intensiver körperlicher Aktivitäten und schrittweises Steigern der Trainingsintensität.
  5. Gewichtsmanagement: Reduktion von Übergewicht zur Entlastung der Füße.
  6. Frühzeitige Behandlung: Sofortige Abklärung bei ersten Anzeichen von Schmerzen oder Beschwerden.