Epiphysiolysis capitis femoris
Klassifikation von Epiphysiolysis capitis femoris
ECF kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
- Stabile Form: Patienten können noch mit minimalen Schmerzen gehen.
- Instabile Form: Patienten können nicht mehr gehen, was auf eine schwerwiegendere Verschiebung des Hüftkopfes hinweist.
- Akute Form: Plötzlicher Beginn der Symptome nach einem Trauma oder einer starken Belastung.
- Chronische Form: Allmähliche Verschlechterung der Hüftfunktion über Wochen oder Monate.
Ursachen von Epiphysiolysis Capitis Femoris
Die Hauptursachen für ECF sind multifaktoriell und beinhalten:
- Mechanische Belastung:
- Übergewicht erhöht die Belastung der Epiphysenfuge und begünstigt das Abrutschen des Hüftkopfes.
- Hormonelle Veränderungen:
- Während der Pubertät führen hormonelle Umstellungen zu einer Schwächung der Wachstumsfuge.
- Genetische Veranlagung:
- Eine familiäre Häufung weist auf genetische Faktoren hin.
- Endokrine Störungen:
- Erkrankungen wie Hypothyreose, Wachstumshormonstörungen oder Hypogonadismus erhöhen das Risiko für ECF.
Symptome von Epiphysiolysis Capitis Femoris
Die Symptome einer ECF variieren je nach Schweregrad der Erkrankung, umfassen jedoch typischerweise:
- Schmerzen:
- Schmerzen in der Hüfte, die häufig in den Oberschenkel oder das Knie ausstrahlen.
- In akuten Fällen treten starke Schmerzen plötzlich auf.
- Gangstörungen:
- Humpelnder Gang oder eine Außenrotation des betroffenen Beins.
- Bewegungseinschränkungen:
- Einschränkungen bei der Innenrotation und Abduktion der Hüfte.
- Schwächegefühl:
- Schwierigkeiten, das Bein zu belasten oder normal zu bewegen.
Diagnose von Epiphysiolysis Capitis Femoris
Die Diagnose wird durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren gestellt:
- Anamnese: Der Arzt erfragt die Symptome, ihre Dauer und mögliche Risikofaktoren wie Übergewicht oder hormonelle Störungen.
- Körperliche Untersuchung:
- Einschränkung der Innenrotation und Schmerzen bei Bewegung der Hüfte.
- Positives Drehmann-Zeichen: Bei Beugung der Hüfte dreht sich das Bein automatisch nach außen.
- Bildgebende Verfahren:
- Röntgen: Darstellung des Hüftkopfes in Bezug zur Wachstumsfuge; typische Verschiebung erkennbar.
- MRT: Bei unklaren Fällen zur Beurteilung von Weichteilstrukturen und Frühstadien.
Behandlungsmöglichkeiten von Epiphysiolysis Capitis Femoris
Konservative Therapie
Die konservative Behandlung spielt eine untergeordnete Rolle und wird nur bei sehr leichten Fällen oder zur Vorbereitung auf eine Operation angewendet:
- Entlastung:
- Verwendung von Gehhilfen oder Rollstühlen, um die Belastung der betroffenen Hüfte zu reduzieren.
- Schmerzlinderung:
- Gabe von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten.
Operative Therapie
Die operative Versorgung ist die Standardbehandlung, insbesondere bei instabilen oder fortgeschrittenen Fällen:
- Fixation mit Schrauben:
- Stabilisierung des Hüftkopfes durch Einsetzen von speziellen Schrauben, um weiteres Abrutschen zu verhindern.
- Korrekturosteotomie:
- Bei schweren Deformitäten wird die Achse des Oberschenkelknochens chirurgisch korrigiert.
- Prothesenimplantation:
- In seltenen Fällen bei fortgeschrittener Schädigung oder bei Erwachsenen.
Präventionsmaßnahmen von Epiphysiolysis Capitis Femoris
Zur Vorbeugung von ECF empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Gewichtskontrolle: Reduktion von Übergewicht, um die Belastung der Hüftgelenke zu minimieren.
- Regelmäßige Kontrollen: Früherkennung durch regelmäßige Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit Risikofaktoren.
- Vermeidung von Überlastung: Begrenzung intensiver körperlicher Aktivitäten während der Wachstumsphase.
- Behandlung hormoneller Störungen: Frühzeitige Diagnose und Therapie von endokrinen Erkrankungen wie Hypothyreose.
- Physiotherapie: Kräftigung der Hüft- und Rumpfmuskulatur zur Unterstützung der Gelenkstabilität.