Achillodynie

Achillodynie bezeichnet Schmerzen und Entzündungen der Achillessehne, die häufig bei sportlich aktiven Menschen auftreten. Diese Beschwerden resultieren meist aus Über- oder Fehlbelastungen und können die Bewegungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Klassifikation der Achillodynie

Achillodynie kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Akute Achillodynie: Plötzlich auftretende Schmerzen infolge einer kurzfristigen Überlastung oder Verletzung der Achillessehne.

  2. Chronische Achillodynie: Lang anhaltende Beschwerden, oft bedingt durch wiederholte Mikrotraumata oder degenerative Veränderungen der Sehne.

  3. Insertionale Achillodynie: Schmerzen am Ansatz der Achillessehne am Fersenbein.

  4. Nicht-insertionale Achillodynie: Schmerzen im mittleren Bereich der Sehne, fernab des Ansatzes.

Ursachen von Achillodynie

Die Hauptursachen für Achillodynie lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

  • Mechanische Überlastung:

    • Intensive sportliche Aktivitäten wie Laufen, Springen oder andere explosive Bewegungen setzen die Achillessehne enormen Kräften aus.
    • Wiederholte Belastungen ohne ausreichende Erholungsphasen können Mikrotraumata und Überlastungsschäden hervorrufen.
  • Fehlbelastungen:

    • Fußfehlstellungen (z. B. Plattfuß oder Hohlfuß) verändern die Belastungsverteilung und führen zu einer übermäßigen Beanspruchung der Achillessehne.
    • Ungeeignetes Schuhwerk, insbesondere Schuhe mit unzureichender Dämpfung, verstärken das Risiko.
  • Degenerative Veränderungen:

    • Mit zunehmendem Alter verliert die Achillessehne an Elastizität und Belastbarkeit, wodurch sie anfälliger für Verletzungen wird.
    • Chronische Mikrotraumata können degenerative Prozesse beschleunigen.
  • Entzündliche Ursachen:

    • Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Infektionen können entzündliche Veränderungen an der Sehne hervorrufen.
  • Akute Verletzungen:

    • Direkte Traumata, wie ein plötzlicher Riss der Sehne bei sportlicher Belastung, gehören ebenfalls zu den Achillessehnenpathologien.

Symptome von Achillodynie

Die Symptome variieren je nach Art und Schweregrad der Pathologie, umfassen jedoch häufig:

  • Lokalisierte Schmerzen: Schmerzen treten meist am Übergang zwischen Sehne und Ferse (Insertion) oder im mittleren Bereich der Sehne auf.

  • Schwellung und Verdickung: Die Achillessehne kann sichtbar verdickt oder geschwollen sein.

  • Bewegungseinschränkungen: Aktivitäten wie Laufen, Springen oder sogar Gehen können schmerzhaft sein und die Beweglichkeit einschränken.

  • Druckempfindlichkeit: Bereits leichter Druck auf die Sehne löst Schmerzen aus.

  • Krepitationen: Bei entzündlichen Prozessen sind knirschende Geräusche bei Bewegung der Sehne hörbar.

  • Plötzlicher Schmerz und Funktionsverlust: Bei einem Sehnenriss ist häufig ein lautes Knallen hörbar, gefolgt von starken Schmerzen und einem Funktionsverlust.

Diagnose von Achillodynie

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:

    • Der Arzt fragt nach den Beschwerden, der Krankheitsdauer, sportlichen Aktivitäten und möglichen Verletzungen.
  • Körperliche Untersuchung:

    • Abtasten der Achillessehne auf Schwellung, Druckempfindlichkeit und Verdickung.
    • Spezielle Tests, wie der Thompson-Test, helfen, einen Sehnenriss zu diagnostizieren.
  • Bildgebende Verfahren:

    • Ultraschall: Zeigt entzündliche Prozesse, Risse oder Verdickungen der Sehne.
    • MRT: Liefert detaillierte Informationen über Weichteilschäden, Kalkeinlagerungen oder degenerative Veränderungen.
    • Röntgen: Nützlich bei Verdacht auf knöcherne Veränderungen oder Kalkablagerungen.

Behandlungsmöglichkeiten von Achillodynie

Konservative Therapie

Die meisten Fälle von Achillodynie können ohne Operation behandelt werden:

  • Ruhe und Belastungsreduktion:
    • Vermeidung belastender Aktivitäten, um der Sehne Zeit zur Heilung zu geben.
  • Physiotherapie:
    • Dehnübungen: Fördern die Elastizität und Belastbarkeit der Sehne.
    • Kräftigungsübungen: Stabilisieren die Wadenmuskulatur und wirken degenerativen Prozessen entgegen.
  • Stoßwellentherapie (ESWT):
    • Hochenergetische Schallwellen fördern die Heilung und lindern Schmerzen.
  • Injektionen:
    • PRP (plättchenreiches Plasma): Fördert die Geweberegeneration.
    • Hyaluronsäure: Lindert Entzündungen und verbessert die Gleitfähigkeit.
  • Orthesen:
    • Spezielle Schuheinlagen oder Orthesen entlasten die Achillessehne und unterstützen die Heilung.

Operative Therapie
In seltenen Fällen kann eine Operation notwendig sein, insbesondere bei langanhaltenden Beschwerden, die nicht auf konservative Maßnahmen ansprechen:

  • Debridement: Entfernung von entzündetem oder degenerativ verändertem Gewebe.
  • Sehnenrekonstruktion: Reparatur der Achillessehne bei ausgedehnten Schäden.
  • Minimalinvasive Techniken: Moderne Verfahren ermöglichen eine schnellere Genesung und minimieren das Risiko von Komplikationen.

Präventionsmaßnahmen von Achillodynie

Zur Vorbeugung von Achillodynie empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Geeignetes Schuhwerk: Mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung der Fußgewölbe.
  2. Aufwärmen und Dehnen: Vor dem Sport, um die Sehne optimal vorzubereiten.
  3. Belastungsmanagement: Regelmäßige Pausen und Erholungszeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten.
  4. Stärkung der Wadenmuskulatur: Unterstützt die Achillessehne und verbessert ihre Belastbarkeit.
  5. Vermeidung von Überlastung: Langsame Steigerung der Trainingsintensität und -dauer.