Achillessehnenriss
Klassifikation von Achillessehnenrissen
Achillessehnenrisse können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
Kompletter Riss: Die Sehne ist vollständig durchtrennt, was zu einem vollständigen Funktionsverlust führt.
Teilriss: Nur ein Teil der Sehnenfasern ist betroffen, wodurch eine eingeschränkte Funktion erhalten bleibt.
Offener Riss: Die Haut ist verletzt, und die Sehne ist sichtbar.
Geschlossener Riss: Die Haut bleibt intakt, und die Verletzung ist nicht sichtbar.
Ursachen von Achillessehnenriss
Die Hauptursachen für einen Achillessehnenriss sind:
Plötzliche Belastung: Abrupte Bewegungen wie Sprünge oder Sprints können die Sehne überlasten und zum Riss führen.
Degenerative Veränderungen: Mit zunehmendem Alter verliert die Sehne an Elastizität und Festigkeit, wodurch das Risiko eines Risses steigt.
Überbeanspruchung: Wiederholte Mikrotraumata durch intensive sportliche Aktivitäten ohne ausreichende Erholungsphasen können die Sehne schwächen.
Medikamentöse Einflüsse: Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Kortikosteroide oder Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone, kann die Sehnenfestigkeit beeinträchtigen.
Fehlstellungen: Fußfehlstellungen wie Knick-Senkfuß oder Hohlfuß erhöhen die Belastung der Achillessehne und somit das Risiko eines Risses.
Symptome von Achillessehnenriss
Typische Symptome eines Achillessehnenrisses sind:
Plötzlicher, stechender Schmerz: Oft beschrieben als Gefühl eines Tritts oder Schlages gegen die Ferse.
Knallgeräusch: Ein hörbares Knallen im Moment des Risses, vergleichbar mit einem Peitschenhieb.
Funktionseinschränkung: Unfähigkeit, den Fuß aktiv nach unten zu bewegen oder auf den Zehenspitzen zu stehen.
Schwellung und Bluterguss: Schwellung und Bluterguss im Bereich der Achillessehne oder Ferse.
Delle tastbar: Eine Lücke oder Delle kann oberhalb der Ferse tastbar sein.
Diagnose von Achillessehnenriss
Die Diagnose erfolgt durch:
Anamnese: Erhebung des Unfallhergangs und der Symptome.
Körperliche Untersuchung: Inspektion und Palpation der Achillessehne; der Thompson-Test (Zusammendrücken der Wadenmuskulatur in Bauchlage) kann Hinweise auf einen Riss geben.
Bildgebende Verfahren:
Ultraschall: Darstellung des Risses und Beurteilung der Sehnenstümpfe.
MRT: Detaillierte Darstellung der Weichteile und des Verletzungsausmaßes.
Behandlungsmöglichkeiten von Achillessehnenriss
Konservative Therapie
Bei bestimmten Patienten, insbesondere bei Teilrissen oder geringerer Aktivität, kann eine nicht-operative Behandlung in Betracht gezogen werden:
Ruhigstellung: Anpassung einer speziellen Orthese oder eines Spezialschuhs, der den Fuß in Spitzfußstellung hält, um die Sehnenenden einander anzunähern.
Physiotherapie:
Mobilisation: Frühzeitige, kontrollierte Bewegungsübungen zur Förderung der Heilung.
Kräftigung: Stärkung der Wadenmuskulatur zur Unterstützung der Sehne.
Dauer: Die konservative Therapie erstreckt sich über mehrere Wochen, gefolgt von einer schrittweisen Belastungssteigerung.
Operative Therapie
Bei vollständigen Rissen, sportlich aktiven Patienten oder wenn die Sehnenenden weit auseinanderliegen, wird häufig eine Operation empfohlen:
Sehnennaht: Direkte Naht der Sehnenenden, um die Kontinuität wiederherzustellen.
Verstärkung: Bei Bedarf Verstärkung mit benachbartem Sehnengewebe.
Postoperative Maßnahmen:
Ruhigstellung: Initiale Immobilisation in Spitzfußstellung mittels Orthese oder Gips.
Rehabilitation: Anschließende Physiotherapie zur Wiederherstellung von Beweglichkeit und Kraft.
Risiken: Wie bei jeder Operation bestehen Risiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Thrombosen.
Präventionsmaßnahmen von Achillessehnenriss
Zur Vorbeugung eines Achillessehnenrisses empfehlen sich folgende Maßnahmen:
Geeignetes Schuhwerk: Mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung der Fußgewölbe.
Aufwärmen und Dehnen: Vor dem Sport, um die Sehne optimal vorzubereiten.
Belastungsmanagement: Pausen und Erholungszeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten.
Stärkung der Wadenmuskulatur: Unterstützt die Achillessehne und verbessert ihre Belastbarkeit.
Vermeidung von Überlastung: Langsame Steigerung der Trainingsintensität und -dauer.