Achillessehnenpathologien
Klassifikation von Achillessehnenpathologien
Achillessehnenpathologien können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
Achillodynie: Eine schmerzhafte Überlastung der Achillessehne, oft verbunden mit leichten entzündlichen Prozessen.
Achillessehnentendinose: Degenerative Veränderungen der Sehne, meist chronisch und oft mit Kalkeinlagerungen verbunden.
Insertionstendinopathie: Schmerzen und Entzündungen am Ansatz der Sehne am Fersenbein.
Achillessehnenriss: Ein kompletter oder partieller Riss der Sehne, häufig durch akute Überlastung verursacht.
Bursitis retrocalcanea: Entzündung des Schleimbeutels zwischen Ferse und Sehne, oft begleitet von Druckempfindlichkeit.
Ursachen von Achillessehnenpathologien
Die Hauptursachen von Achillessehnenpathologien lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:
Mechanische Überlastung:
- Intensive sportliche Aktivitäten, wie Laufen, Springen oder andere explosive Bewegungen, setzen die Achillessehne enormen Kräften aus.
- Wiederholte Belastungen ohne ausreichende Erholungsphasen können Mikrotraumata und Überlastungsschäden hervorrufen.
Fehlbelastungen:
- Fußfehlstellungen (z. B. Plattfuß oder Hohlfuß) verändern die Belastungsverteilung und führen zu einer übermäßigen Beanspruchung der Achillessehne.
- Ungeeignetes Schuhwerk, insbesondere Schuhe mit unzureichender Dämpfung, verstärken das Risiko.
Degenerative Veränderungen:
- Mit zunehmendem Alter verliert die Achillessehne an Elastizität und Belastbarkeit, wodurch sie anfälliger für Verletzungen wird.
- Chronische Mikrotraumata können degenerative Prozesse beschleunigen.
Entzündliche Ursachen:
- Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Infektionen können entzündliche Veränderungen an der Sehne hervorrufen.
Akute Verletzungen:
- Direkte Traumata, wie ein plötzlicher Riss der Sehne bei sportlicher Belastung, gehören ebenfalls zu den Achillessehnenpathologien.
Symptome von Achillessehnenpathologien
Die Symptome variieren je nach Art und Schweregrad der Pathologie, umfassen jedoch häufig:
- Lokalisierte Schmerzen: Schmerzen treten meist am Übergang zwischen Sehne und Ferse (Insertion) oder im mittleren Bereich der Sehne auf.
- Schwellung und Verdickung: Die Achillessehne kann sichtbar verdickt oder geschwollen sein.
- Bewegungseinschränkungen: Aktivitäten wie Laufen, Springen oder sogar Gehen können schmerzhaft sein und die Beweglichkeit einschränken.
- Druckempfindlichkeit: Bereits leichter Druck auf die Sehne löst Schmerzen aus.
- Krepitationen: Bei entzündlichen Prozessen sind knirschende Geräusche bei Bewegung der Sehne hörbar.
- Plötzlicher Schmerz und Funktionsverlust: Bei einem Sehnenriss ist häufig ein lautes Knallen hörbar, gefolgt von starken Schmerzen und einem Funktionsverlust.
Diagnose von Achillessehnenpathologien
Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren:
Anamnese:
- Der Arzt fragt nach den Beschwerden, der Krankheitsdauer, sportlichen Aktivitäten und möglichen Verletzungen.
Körperliche Untersuchung:
- Abtasten der Achillessehne auf Schwellung, Druckempfindlichkeit und Verdickung.
- Spezielle Tests, wie der Thompson-Test, helfen, einen Sehnenriss zu diagnostizieren.
Bildgebende Verfahren:
- Ultraschall: Zeigt entzündliche Prozesse, Risse oder Verdickungen der Sehne.
- MRT: Liefert detaillierte Informationen über Weichteilschäden, Kalkeinlagerungen oder degenerative Veränderungen.
- Röntgen: Nützlich bei Verdacht auf knöcherne Veränderungen oder Kalkablagerungen.
Behandlungsmöglichkeiten von Achillessehnenpathologien
Konservative Therapie
Die meisten Achillessehnenpathologien können ohne Operation behandelt werden:
Ruhe und Belastungsreduktion:
- Vermeidung belastender Aktivitäten, um der Sehne Zeit zur Heilung zu geben.
Physiotherapie:
- Dehn- und Kräftigungsübungen: Fördern die Elastizität und Belastbarkeit der Sehne.
- Eccentrisches Training: Wirkt degenerativen Prozessen entgegen.
Stoßwellentherapie (ESWT):
- Hochenergetische Schallwellen fördern die Heilung und lindern Schmerzen.
Injektionen:
- PRP (plättchenreiches Plasma): Fördert die Geweberegeneration.
- Hyaluronsäure: Lindert Entzündungen und verbessert die Gleitfähigkeit.
Orthesen:
- Spezielle Schuheinlagen oder Orthesen können die Sehne entlasten und die Heilung unterstützen.
Operative Therapie
Bei schweren oder chronischen Pathologien sowie bei einem Sehnenriss ist eine Operation notwendig:
- Debridement:
- Entfernung von degenerativ verändertem Gewebe.
Sehnenrekonstruktion:
Reparatur oder Verstärkung der Achillessehne bei ausgedehnten Schäden.
Minimalinvasive Techniken:
Moderne Verfahren ermöglichen schnelle Genesung und geringes Risiko.
Rissversorgung:
Ein kompletter Riss wird durch Nahttechniken oder Sehnentransfer operativ versorgt.
Präventionsmaßnahmen von Achillessehnenpathologien
Zur Vorbeugung von Achillessehnenpathologien empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- Geeignetes Schuhwerk: Mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung der Fußgewölbe.
- Aufwärmen und Dehnen: Vor dem Sport, um die Sehne optimal vorzubereiten.
- Belastungsmanagement: Pausen und Erholungszeiten zwischen intensiven Trainingseinheiten.
- Stärkung der Wadenmuskulatur: Unterstützt die Achillessehne und verbessert ihre Belastbarkeit.