ACG-Arthrose

Die ACG-Arthrose (Akromioklavikulargelenk-Arthrose) ist eine degenerative Erkrankung des Akromioklavikulargelenks, die zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und chronischen Beschwerden führen kann. Sie betrifft häufig Menschen mittleren und höheren Alters sowie Personen mit wiederholten Belastungen des Schultergelenks.

Klassifikation von ACG-Arthrose

Die ACG-Arthrose kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Primäre ACG-Arthrose: Altersbedingte Abnutzung des Knorpels ohne erkennbare Vorerkrankung.
  2. Sekundäre ACG-Arthrose: Folge von Verletzungen, wie einer Akromioklavikulargelenk-Luxation oder chronischer Überbelastung.
  3. Posttraumatische ACG-Arthrose: Entwickelt sich nach Frakturen oder operativen Eingriffen am Gelenk.

Ursachen von ACG-Arthrose

Die Hauptursachen der ACG-Arthrose lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

Mechanische Überlastung:

  • Regelmäßige und wiederholte Bewegungen über Kopf, wie bei Sportarten oder beruflichen Tätigkeiten, führen zu übermäßiger Beanspruchung des Gelenks.
  • Chronische Belastungen durch schweres Heben oder intensive Schulterbewegungen.

Verletzungen:

  • Traumatische Ereignisse, wie ein Sturz oder ein direkter Schlag auf das Schultergelenk.
  • Instabilität nach einer Akromioklavikulargelenk-Luxation oder unsachgemäßer Heilung nach Verletzungen.

Degenerative Prozesse:

  • Altersbedingter Verschleiß des Gelenkknorpels, der zu einer Reduktion der Gleitfähigkeit und Belastbarkeit führt.
  • Chronische Mikrotraumata, die den Knorpelabbau beschleunigen.

Symptome von ACG-Arthrose

Die Symptome variieren je nach Schweregrad der Erkrankung, umfassen jedoch häufig:

  • Lokalisierte Schmerzen: Schmerzen konzentrieren sich auf das Akromioklavikulargelenk, verstärkt durch Bewegungen wie Heben des Arms über Kopf.
  • Bewegungseinschränkungen: Einschränkung bei alltäglichen Aktivitäten wie Anziehen oder Heben von Gegenständen.
  • Druckempfindlichkeit: Schmerzen bei Berührung oder leichtem Druck auf das Gelenk.
  • Schwellung und Deformität: Sichtbare Veränderungen oder Schwellungen im Bereich des Gelenks.
  • Knirschen und Reiben: Geräusche bei Bewegung des Gelenks, verursacht durch den Abrieb von Knorpel und Knochen.

Diagnose von ACG-Arthrose

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

  • Anamnese:
    Der Arzt fragt nach Beschwerden, beruflichen oder sportlichen Belastungen sowie vorherigen Verletzungen.

  • Körperliche Untersuchung:

    • Palpation des Gelenks auf Druckempfindlichkeit.
    • Funktionstests wie das Cross-Body-Test, um Schmerzen zu reproduzieren.
  • Bildgebende Verfahren:

    • Röntgen: Zeigt Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten oder andere degenerative Veränderungen.
    • MRT: Liefert detaillierte Informationen über Knorpelschäden und Entzündungen.
    • Ultraschall: Erfasst entzündliche Prozesse und Flüssigkeitsansammlungen.

Behandlungsmöglichkeiten von ACG-Arthrose

Konservative Therapie

In den meisten Fällen kann die ACG-Arthrose ohne Operation behandelt werden:

  • Ruhe und Belastungsreduktion:
    Vermeidung belastender Aktivitäten, um Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren.

  • Physiotherapie:

    • Übungen zur Mobilisation und Stabilisierung des Schultergelenks.
    • Kräftigung der umliegenden Muskulatur zur Entlastung des Gelenks.
  • Medikamentöse Therapie:

    • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
    • Injektionen: Kortison oder Hyaluronsäure zur kurzfristigen Linderung.

Operative Therapie

Bei starken Beschwerden oder erfolgloser konservativer Behandlung kann eine Operation notwendig sein:

  • Arthroskopische Resektion:
    Entfernung des degenerierten Gelenkanteils, um die Schmerzen zu lindern.

  • Minimalinvasive Techniken:
    Moderne Verfahren ermöglichen eine schnellere Heilung und geringere Risiken.

  • Gelenkrekonstruktion:
    Ersatz durch künstliches Material bei schwerwiegenden Schäden.

Präventionsmaßnahmen von ACG-Arthrose

Zur Vorbeugung von ACG-Arthrose empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Belastungsmanagement: Regelmäßige Pausen bei belastenden Tätigkeiten.
  • Geeignete Ergonomie: Anpassung von Arbeitsplätzen und Hilfsmitteln, um Überbelastung zu vermeiden.
  • Kräftigung der Schultermuskulatur: Verbesserung der Stabilität und Entlastung des Gelenks.
  • Frühzeitige Behandlung von Verletzungen: Vermeidung chronischer Schäden durch adäquate Versorgung.